Italien steht am Sonntag vor einer echten Richtungsentscheidung . Denn dann werden vorgezogene Parlamentswahlen abgehalten, nachdem die Regierung von Mario Draghi im Sommer in die Brüche gegangen ist.
Beste Chancen, diese Wahlen zu gewinnen, hat aktuell das sogenannte Mitte-Rechts-Bündnis. Das besteht aus der rechten Lega, der Forza Italia und den postfaschistischen Fratelli d'Italia. Deren Kandidatin, Giorgia Meloni, würde dann wahrscheinlich Ministerpräsidentin werden. Sie fällt im Wahlkampf vor allem durch populistische Forderungen und rechtsnationale Äußerungen auf.
Dass die Rechte so stark ist, liegt laut SZ-Korrespondent Oliver Meiler auch daran, dass es bei dieser Wahl kein großes Mitte-Links-Bündnis gibt. Die Parteien links der Mitte würden sich gegenseitig bekämpfen und könnten deshalb den rechtsnationalen Parteien kaum etwas entgegensetzen. Das liegt auch am italienischen Wahlsystem, das große Koalitionen belohnt.
Meiler meint, dass Giorgia Meloni vor allem beliebt sei, weil ihre Partei in den letzten Jahren nicht mitregiert habe – “und so sagen sich jetzt viele: Soll sie es doch mal probieren”. Ihr Programm sei klassisch für eine rechte Partei, so Meiler: “Italiener zuerst, weniger Europa, konventionelle Familie, möglichst wenige Migranten.” Gleichzeitig gebe sie sich zuletzt gemäßigter – um die internationalen Partner und die Finanzmärkte nicht zu verschrecken. Aber Meiler sagt: “Diese Mäßigung ist eine Maske!”
Link zum Podcast “Die Kunst zu stehlen”: https://www.sueddeutsche.de/panorama/podcast-dresden-gruenes-gewoelbe-diebstahl-berlin-clans-1.5655469
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