Der Berliner Dichter Alfred Georg Hermann Henschke nennt sich Anfang des 20. Jahrhunderts „Klabund“, er setzt den Namen aus den Worten „Klabautermann“ und „Vagabund“ zusammen. Die damit verbundenen Charaktereigenschaften beschreiben den Autor treffend: Immer unterwegs und dabei am liebsten in der Rolle des Kobolds, der mit anderen seinen Schabernack treibt. Klabunds Lyrik lässt sich keinem Genre zuordnen, sie spielt virtuos mit vielen Traditionen. Sein Gedicht „Sommerbetrachtung“ wandelt sich von einem Herbstgedicht zu einer Elegie auf die Melancholie und die Todessehnsucht, und das in erstaunlich heiterem Ton. Es liest Johannes Wördemann.