Ein Blick von außen auf Japan und seine Büroangestellten, die Salarymen: Die costa-ricanische Künstlerin und Fotografin Allegra Pacheco stolpert im wahrsten Sinne des Wortes über die Angestellten, die in ihren Businessanzügen auf dem Bürgersteig schlafen, weil sie betrunken die letzte Bahn nach Hause verpasst. Im Debütfilm erklärt sie sich selbst und uns diese Welt und kommt den Menschen als blonde Fremde erstaunlich nah. Die Salarymen werden sichtbar zwischen Samuraiselbstbild, Loyalität, Überforderung, Alkoholismus, Enttäuschung und Entfremdung von ihren eigenen Familien. Lucas hat da einen sehr kritischen Blick und vermisst die Intensität und den Anspruch von SALESMAN von Albert und David Maysles und Charlotte Zwerin von 1969. Thomas sieht den Film eher als visuell anspruchsvolle Reportage, der es gelingt den Status Quo darzustellen und eine sehr gute Einführung in das Thema bietet, auch wenn daraus keine These folgt. Ein versöhnliches Streitgespräch direkt nach dem Film.