Wer Samstag noch nichts vorhat, hat in Düsseldorf reichlich Auswahl. Neben zahlreichen Weihnachtsbasars und einem Aktionstag zum Thema "Was gehört in die Toilette oder nicht?" (mit Quizrad, Ausstellung und Selfie-Fotowand!) kann der geneigte Demokrat nicht weniger als sieben verschiedene Demonstrationen besuchen. Möglicherweise knackt Düsseldorf auch 2022 wieder die Rekordzahl von 1000 Demos im Jahr (wie im Vorjahr). Zum Vergleich: 2020 waren es noch unter 800.
Jetzt haben Einzelhändler einen Brandbrief an Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) und Polizeipräsident Norbert Wesseler geschrieben. Sie sagen, dass ihnen die vielen samstäglichen Demonstrationen in der Düsseldorfer Innenstadt das Geschäft kaputt machen.
Von der Polizei ist wenig Entgegenkommen zu erwarten - und das ist eigentlich auch gut so: Sie soll nicht entscheiden, wie viele Demonstrationen dann doch zu viele sind, sondern nur dafür sorgen, dass möglichst alle Menschen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung ungestört und sicher ausüben können. Der OB zeigte sich verständnisvoll, er verstehe auch nicht ganz, warum alle Routen immer vom Hauptbahnhof zum Landtag verlaufen müssten. Ob man nicht auch einfach auf den Rheinwiesen demonstrieren könne?
Schmunzeln dazu von Julia von Lindern, Sozialarbeiterin bei Fiftyfifty und in verschiedenen linken Bündnissen aktiv. Im Rheinpegel-Podcast sagt sie zu Kellers Einlassung: "Zum einen ist es nicht das Anliegen, jemanden auf einer leeren Wiese zu erreichen. Zum anderen hatten die Anwohnerinnen und Anwohner im Sommer durchaus hohe Beschwerdekompetenz in Bezug auf die Rheinkirmes. Vielleicht fänden die das dann auch nicht so gut."
Das ist allerdings möglich. Hat eigentlich irgendwer mal Kellers Parteifreund Rolf Tups, Bezirksbürgermeister im Linksrheinischen, danach gefragt? Themenidee für nächste Woche!
Fahrrad geklaut in Düsseldorf? Tipps für mehr SicherheitZuerst die gute Nachricht: Die Zahl der Radfahrer in der Düsseldorfer Innenstadt hat sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt, dagegen ist der Autoverkehr zurückgegangen. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2021. „Unsere Offensive, um das Fahrradfahren attraktiver zu machen, zeigt Erfolg“, sagt OB Keller dazu. Der ist allerdings erst seit 2020 im Amt. Aber er arbeitet halt einfach schnell.
Diese vielen Fahrräder müssen irgendwo stehen. Schöne Idee, stählerne Haltebügel aus der Erde wachsen zu lassen, wo man das Rad anschließen kann. Noch schöner wäre es, wenn sie nicht hohl wären, so dass man sie mit einem handelsüblichen Rohrschneider durchtrennen kann. Das haben Fahrraddiebe zuletzt am Botanischen Garten gemacht, die Stelle mit Klebeband kaschiert und später die dort angeschlossenen Räder abtransportiert.
Wie macht man sein Rad diebstahlsicher?
Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn Ole Friedrich, Chef von Düsseldorf Tourismus, recht gehabt hätte, als er vergangene Woche im Rheinpegel-Podcast erklärte: “Wir wissen, dass die Schausteller wahrscheinlich gar nicht die Preise erhöhen werden.” Stimmt so nicht, an vielen Stellen muss man ca. 50 Cent mehr investieren. Reibekuchen kosten meist um die fünf Euro, eine Bratwurst zwischen vier und 4,50 Euro, ein einfaches Crepe 3,50 Euro. Der Glühwein 0,2 Liter kostet vier Euro plus Pfand, Feuerzangenbowle sechs Euro und wer etwas Besonderes essen will wie etwa Prager Schinken im Brötchen, muss acht Euro hinlegen.
Wer sich davon nicht abschrecken lässt und etwas essen oder trinken will, dass es zuhause (oder auf der Rheinkirmes) nicht gibt, bekommt jetzt vier Tipps:
Ob Demo, Fahrradtour oder Weihnachtsmarktbesuch (Achtung, Sonntag hat der Markt geschlossen!) - das Rheinpegel-Team wünscht ein schönes und genussvolles Wochenende! Tipps für schöne Tage in Düsseldorf bitte an rheinpegel@rheinische-post.de. Danke!