In China ist am Wochenende etwas passiert, was eigentlich unmöglich scheint: Viele Menschen haben offen gegen die strenge Corona-Politik der Regierung protestiert. Die hat hart durchgegriffen und viele Protestierende verhaftet. Gleichzeitig haben sich die Proteste aber immer mehr ausgeweitet. Könnte das die größte Herausforderung für die Kommunistische Partei seit Jahrzehnten sein?
SZ-China-Korrespondentin Lea Sahay sagt: “Man sollte die Fähigkeiten des chinesischen Sicherheitsapparats nicht unterschätzen.” Die Protestierenden hätten die Führung in den letzten Tagen zwar überrumpelt, deshalb sei auch die Zensur in den sozialen Netzwerken nicht hinterhergekommen. Das könnte sich aber schnell drehen. Trotzdem hält sie den Moment für historisch. Die “völlig fehlgeleitete” Null-Covid-Strategie, unter der viele Menschen leiden, sei nur ein Grund für den Unmut in der Bevölkerung. Auch wirtschaftlich gibt es große Probleme. Die Protestierenden hätten aber auch Presse- und Meinungsfreiheit gefordert – “das wird keinen Erfolg haben”, so Sahay.
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Moderation, Redaktion: Tami Holderried
Redaktion: Vinzent-Vitus Leitgeb
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