Die Podcastin

Isabel Rohner und Regula Staempfli reden über Politik, Kultur, Medien, Gesellschaft, Musik, Literatur, Tanz, Philosophie - feministisch, klar, kompetent. Isabel Rohner & Regula Stämpfli räumen in Die Podcastin DER FEMINISTISCHE PODCAST in ihren wöchentlichen Folgen gnadenlos mit Kitsch und Klischees auf: Messerscharf, politisch und unterhaltsam. Sie erzählen wie Pippi Langstrumpfs Geburtstag mit den fehlenden Corona-Expertinnen zusammenhängt, weshalb Frauen und Geld Tabuthemen sind und was wir alle von Hedwig Dohm und Hannah Arendt lernen müssten. Was erzählen uns all die Daten und gegenwärtigen Fiktionen über Macht? „Die Podcastin“ erzählt und regt zum Nachdenken an. Frauen reden über Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft und Macht.

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episode 135: #diepodcastin mit Datenlöcher: Isabel Rohner und Regula Staempfli mit Polyamorie, Iran, Afghanistan, Prix Simone de Beauvoir, Gender BritAward Unsichtbarmachung von Frauen,ChatGPT.


#diepodcastin mit Datenlöcher: Isabel Rohner und Regula Staempfli mit Polyamorie, Iran, Afghanistan, Prix Simone de Beauvoir, Gender BritAward Unsichtbarmachung von Frauen,ChatGPT.

Das Zitat der heutigen Folge stammt von einem Tweet von Stefanie Sargnagel zur Polyamorie:

Und provoziert erneut ein Plädoyer für erfüllte Sexualität der Frauen von der #diepodcastin. laStaempfli empfiehlt nochmals das Buch von Sandra Konrad: “Das beherrschte Geschlecht. Warum sie will was er will.”

Die Podcastin zum Iran: Hier gilt nur eines. Haltet den Druck gegen das Folterregime aufrecht. Regula Staempfli macht auch darauf aufmerksam, dass wir dringend ein linkes feministisches Update brauchen: es geht nicht mehr, dass jeder Feminismus im Islam als islamophob gekennzeichnet wird, das Gegenteil ist der Fall, wie die Revolution im Iran zeigt. diepodcastin hält fest: Die iranischen Frauen und Männer brauchen unsere Stimme hier im Westen. Dazu gehört auch, in fortschrittlichen Kreisen dafür zu kämpfen, dass Frauenrechte nicht islamophob, sondern Überlebensrechte sind. Gleichzeitig muss die sexuelle Gewalt im Iran als strategisches Mittel der Diktatur zur Sprache gebracht werden. Dies gilt im übrigen auch für Afghanistan.

Die Rohnerin erwähnt den  “Prix Simone de Beauvoir”, der seit 2008 immer am Geburtstag der französischen Philosophin in Paris vergeben wird. Er geht in diesem Jahr an die iranischen Frauen und ihren Kampf um Demokratie und Freiheit. Eine gute Wahl findet #diepodcastin: Wir wünschen uns in diesem Jahr noch viel mehr Auszeichnungen, also Sichtbarkeit, für die Frauen (gern auch nicht nur im Kollektiv!), die für ihre Menschenrechte ihr Leben riskieren.

Zur Unsichtbarmachung der Frau bringt laStaempfli nochmals ChatGPT: ChatGPT ist ein sehr cleverer Chatbot, ein Dialogfeld, das von OpenAI entwickelt wurde und bei dem es sich lohnt, genau hinzuschauen. Es bestehen so viele Datenlöcher, die einmal mehr darauf hinweisen, dass die Daten mit Frauenbiographien, Frauenliteratur, Frauenbibliotheken gefüttert werden müssen. Bei den Beispielen die laStaempfli anführt, dominieren leider Männerdaten. Sexistische Enteignung im Datensatz – und damit auch das Dilemma: Sollen wir den Bot füttern und dadurch uns exponieren als Frauen oder sollen wir das Geschäft den Männern überlassen. Es gibt keine einzige Expertin in Die Zeit, Dossier vom 12. Jänner 2023 zum Titelthema KI – und dieser Umstand bringt laStaempfli zum Straucheln. Sie verheddert sich durch die Kränkungen der Geschichte, die ihr und vielen Frauen angetan werden.

Zur weiteren Unsichtbarmachung der Frau durch Genderneutralität: Am 11.2.2023 werden wieder die BRIT AWARDS verliehen  – der wichtigste Musikpreis der britischen Musikszene. Seit 2022 wird dabei nicht mehr der “Best mal artist” bzw. “Best female artist” ausgezeichnet, sondern vermeintlich neutral nur noch “The Artist of the Year”. Mit verheerenden Folgen: Dieses Jahr sind nämlich ausschließlich Männer nominiert! Regula Stämpfli und Isabel Rohner machen klar: Gender neutrale Preise machen Frauen unsichtbar! Sie löschen Frauen und ihre Leistungen aus. Beim ersten Mal – so war es bei den Brit Awards und so war es auch bei der Berlinale – gehen die Preise noch an Frauen – danach aber für die nächsten Jahre nur noch an Männer. Warum? Weil Musik, Literatur, Kunst, Gesellschaft patriarchale Systeme sind! Weil Männer in diesen Systemen immer strukturell bevorzugt werden! Übrigens erhielt Adele 2022 einen Shit Storm, nachdem sie ihre Auszeichnung entgegen genommen hatte mit den Worte. “I love being a Woman!” Die Geschichte der Frauen ist das Suchen nach Puzzle-Stücken. Die Rohnerin hat eines davon in einem lesenswerten NZZ-Artikel über die Chirurgin Marie Lüscher (1912-1991) gefunden, die als zweite Frau in der Schweiz Chefchirurgin eines Krankenhauses war. Ein Stück Frauenbiografie- und Medizingeschichte, die darauf verweist, dass das Frauenspital in Zürich eine Fraueninitiative war. Das Bild stammt von Sonia Gechtoff (1926-2018) Die Königin – ein fantastisches Bild mit Vulva, fotografiert in der Ausstellung in der Albertina Modern von laStaempfli im Januar 2023. Links: – Die Geschichte von Marie Lüscher in der NZZ: https://www.nzz.ch/zuerich/frauen-und-medizin-zuerich-marie-luescher-pionierin-der-chirurgie-ld.1718376?reduced=true – The Brits go gender neutral and women disappear: https://unherd.com/thepost/the-brits-go-gender-neutral-and-women-disappear/ – Auf der Homepage von Regula Staempfli finden sich viele Beispiele der neuen KI ChatGPT www.regulastaempfli.eu Zur AI/KI siehe Regula Staempfli https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2020/09/datenloch-swissfuture-methodenderzukunft.pdf und Träumen AIs von Demokratie siehe https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2018/11/tra%CC%88umen-KI-von-demokratie.pdf und zu Lernsystemen siehe Regula Staempfli Fiktion und Algorithmen: Bildung im Wandel https://regulastaempfli.eu/wp-content/uploads/2017/05/17_VSH_bulletin_april_WEB-1.pdf


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 January 14, 2023  n/a