einbiszwei

einbiszwei ist der Podcast über Sexismus, sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. einbiszwei? Ja genau – in jeder Schulklasse in Deutschland gibt es ein bis zwei Kinder, die sexueller Gewalt ausgesetzt sind. Wieso das so häufig passiert und was man gegen sexuelle Übergriffe tun kann – darüber spricht Nadia Kailouli bei einbiszwei mit Kinderschutzexpert:innen, Ärzt:innen, Betroffenen, Polizist:innen, Forscher:innen, Journalist:innen oder Erziehungsprofis. Bei einbiszwei erfahrt ihr, was passieren kann, wenn freizügige Privatfotos ins Netz gelangen, wie ein Fahnder im Internet sogenannter Kinderpornographie hinterherspürt, wieso gerade in Familien so häufig Missbrauch passiert oder auch, warum Catcalling endlich strafbar werden sollte. Das und noch mehr bei einbiszwei. Spannende Gespräche und Wissenswertes aus einer Welt, die den meisten vermutlich fremd ist. einbiszwei – damit sich etwas ändert. Mehr zu einbiszwei: ubskm.de/einbiszwei

https://beauftragter-missbrauch.de/einbiszwei

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episode 41: Warum ist es so schwer, Kinder vor sexueller Gewalt im Internet zu schützen, Julia von Weiler?


Julia von Weiler arbeitet seit 1991 zum Thema „Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen”. Sie ist Autorin diverser Fachartikel sowie des Elternratgebers „Im Netz – Kinder vor sexueller Gewalt schützen”.

Seit 1991 leitet sie „Innocence in Danger“, ein internationales Netzwerk, das gegründet wurde, um etwas gegen die Verbreitung von Missbrauchsdarstellungen zu tun. Mittlerweile kümmert sich Innocence in Danger ganz besonders um die Themen sexualisierte Gewalt im digitalen Raum und sexuelle Ausbeutung. Der digitale Raum wird immer mehr von internationalen, kriminellen Netzwerken genutzt. Plattformen wie TikTok, Instagram und Co. werden genutzt, um dort Kinder und Jugendliche anzusprechen und sie zu sexuellen Handlungen zu bewegen (sogenanntes Cybergrooming). Und Missbrauchsdarstellungen werden von prädokriminellen Banden im Darknet getauscht oder verkauft.

Laut einer Hochrechnung aus der MIKADO-Studie (2015) und der ARD/ZDF Online-Studie (2015) haben in Deutschland 728.000 Erwachsene sexualisierte Kontakte zu Kindern. Digitale Medien verändern die Dimension sexueller Gewalt gegen Kinder nachhaltig. Das beweisen die jüngsten Fälle aus Staufen (2017), Lügde (2018), Bergisch Gladbach (2019) und Münster (2020).

Eine Untersuchung (2018) der Internet Watch Foundation zu Livestream-Missbrauch (sexuelle Gewalt via Webcam) ergab: 98 % der Opfer sind Kinder unter 13 Jahren und 96 % der Fälle von Livestream-Missbrauch geschehen zu Hause oder im Kinderzimmer der Opfer. Das bedeutet, die Täter und Täterinnen gelangen digital direkt in den sicheren Hafen der heimischen Wohnung.

Jedes dritte Mädchen und jeder vierte Junge im Alter von 9 bis 17 Jahren sind im Internet bereits mit intimen, anzüglichen Fragen konfrontiert worden. Das ist das Ergebnis einer Studie der EU. 1 von 20 Schulkindern wird beim Livestreamen aufgefordert, sich zu entkleiden, das hat eine britische Kinderschutzorganisation herausgefunden.

Das sind erschütternde Zahlen, die zeigen: Missbrauch von Kindern und Jugendlichen im Internet hat ein irres Ausmaß angenommen, seit digitale Medien überall verfügbar sind und es technisch so einfach geworden ist, den Missbrauch von Kindern zu filmen.

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WEITERE INFOS + HILFEANGEBOTE:

Innocence in Danger Website

Eine stationäre Facheinrichtung für gewaltgeschädigte Kinder Kind in Düsseldorf (KiD)

Ein Artikel über Julia von Weiler Emma | Missbrauch: Reichen die Gesetze?


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HILFEANGEBOTE:

Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch 0800 22 55 530 – anonym und kostenfrei www.hilfe-portal-missbrauch.de/hilfe-telefon

Hilfe-Portal Sexueller Missbrauch www.hilfe-portal-missbrauch.de

Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 08000 116 016 – anonym und kostenfrei www.hilfetelefon.de


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 February 9, 2023  45m