she drives mobility

Mein Podcast #SheDrivesMobility widmet sich dem Mobilitätswandel, dem Weg auf dem Ziel zu einer echten wahlfreien Mobilität, die den privat besessenen PKW möglichst weit durch echte Alternativen ersetzbar macht. Ich möchte, dass alle, die auf das Auto verzichten möchten, das möglichst schnell auch können. Durch Ausbau öffentlicher, geteilter, komfortabler Angebote. Dazu braucht es - so meine Meinung - unbedingt auch der Diversität. Nicht nur in Jenen, die die neuen Angebote gestalten und die "alten" digitalisieren, sondern auch in der Zusammenarbeit von StartUps und Konzernen, Politik und Gestalter:innen. Zudem sehe ich in einer neuen Art von Arbeit eine große Chance, Wege zu hinterfragen und ggf. sogar nicht zu tun. Ich freue mich, mit meinen Gästen sehr facettenreich über den Mobilitätswandel zu sprechen und immer neue Ideen und Anregungen mitnehmen zu können.

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episode 103: Dr. Arne Beck: Warum sollte es zu unserer Haltung gehören, weniger Auto und mehr Mobilität zu wagen?


Diese Folge entstand in Zusammenarbeit mit der NAH.SH GmbH – sprechen Sie mich an, wenn auch Ihr Produkt zu She Drives Mobility passt!

Die NAH.SH hat eine der mutigen Öffentlichkeitskampagnen – was vielleicht auch nicht schwierig ist, da Verkehrsunternehmen oftmals sehr devot mit ihrer fantastischen Dienstleistung umgehen, die das Land am Laufen hält und die über Jahrzehnte politisch gewollt marodiert wurde. Dr. Arne Beck und sein Team bringen hier auf für mich sehr erfrischende Weise das notwendige pragmatische Selbstbewusstsein mit, die Lösung für mobile Unabhängigkeit UND Klimafolgen zu sein.

Zitat: „Der größte Vorteil des ÖPNV ist seine Wirksamkeit gegen den Klimawandel. Gezielte ÖPNV-Nutzung ist eine Zukunftskompetenz und eine Haltung all derer, die wissen, wie wichtig ein gutes Nahverkehrsangebot und eine hohe Nahverkehrsnutzung sind.“

Und ja: Haltung muss sich geleistet werden. Ich selbst habe bei meiner Zeit in der Nordwestbahn miterlebt, wie einst großartige Budgets sich zu Ausschreibungen veränderten, die stets die billigste Anbieterin gewann. Da bekommt eine Region den Verkehr, den sie „verdient“ – bzw. die Fahrgäste werden bestraft für politischen Unwillen, öffentliche Verkehre attraktiv zu gestalten. Im Gegensatz zu Lippenbekenntnissen haben Dr. Beck und sein Team die Haltungskampagne intern wie extern mit Leben gefüllt.

Durchaus kritisch und deutlich an die Bundespolitik adressierend sieht Dr. Beck das Deutschlandticket. Ähnlich wie ich ist er begeistert über die „grenzenlose“ regionale Mobilität, die dieses Ticket ermöglicht. Gleichzeitig sieht er jedoch die Gefahr der Unterfinanzierung, die dafür Sorgen tragen kann, dass Verkehre eingespart werden müssen. Was hieße, dass z. B. Busse früher am Abend die letzte Fahrt absolvieren. Ebenfalls gut am neuen Ticket: Jene, die schon gut unterwegs sind, erhalten erstmalig monetäre Belohnung und werden bestärkt, weiterhin mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil zu bleiben. Denn – seien wir ehrlich – in zu vielen Regionen von Deutschland ist der Nahverkehr so zusammengespart worden, dass er keine Alternative zum Auto darstellt oder aber die Qualität des Angebots so sinkt, dass Menschen sogar darüber nachdenken, wieder ins Auto zu steigen. Was fatal ist! Denn im Koalitionsvertrag steht bis 2030 die Verdopplung von Fahrgastzahlen als Ziel. Nicht gut sind fehlende Sozialtickets, denn gerade Menschen mit wenig Geld sind oft angewiesen auf den Nahverkehr.

Gerade auch im ländlichen Raum gibt es daher fast affektartig die Reaktion, dass es ohne eigenes Auto nicht geht. Das stimmt oft, aber eben nicht immer. So sind 50 % der Autofahrten im Ländlichen unter fünf Kilometern, zehn Prozent sogar unter einem Kilometer. In die Debatte gehört eben HALTUNG, um ehrlich zu beleuchten: Muss ich wirklich jeden Weg mit dem Auto machen und was könnte mir helfen, es öfter stehen zu lassen? Denn ohne dass das gefordert wird, tritt es nunmal auch nicht ein.

Mir persönlich ist hier die regionale Verankerung von Angeboten sehr wichtig. Ich will meine mobile Wertschöpfung vor Ort belassen und nicht mit Konzernen wie Google oder Uber abbilden. Denn diese arbeiten gewinnorientiert, was automatisch bedeutet: Die Masse wird bedient, weil diese am meisten Einnahmen garantiert. Es geht aber um Daseinsvorsorge. Und diese schafft Dr. Beck mit seinem Team.

Hier ein paar Beispiele:

Akku statt Diesel: In weiten Teilen Schleswig-Holsteins sollen die Züge künftig nachhaltiger und umweltschonender unterwegs sein als bisher. In zwei großen, noch nicht elektrifizierten Bahnnetzen sollen Dieselzüge in den nächsten vier Jahren Zügen mit alternativen Antrieben weichen. Dafür haben das Land Schleswig-Holstein und der Nahverkehrsverbund für Schleswig-Holstein (NAH.SH) im August 2016 ein besonderes Vergabeverfahren gestartet, das sogenannte „XMU“-Verfahren.

Beratung zur Planung und Bau Bike and Ride Stationen.

Ausbau der Bahnverbindung Kiel – Lübeck.

Reaktivierung der Bahnstrecke Wrist – Kellinghusen

Smartes Dorfshuttle on demand.

Bürger:innenbusse im ländlichen Raum.

Zum Hintergrund: Eigenbeschreibung der NAH.SH GmbH

Die Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH GmbH) mit Sitz in Kiel bietet den Fahrgästen im echten Norden Nahverkehr aus einer Hand: Im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein organisiert sie als Aufgabenträger den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und verknüpft ihn mit dem Busverkehr. Im Verkehrsverbund wirken Kreise, kreisfreie Städte und das Land Schleswig-Holstein gemeinsam, um einen modernen und wirtschaftlichen Nahverkehr auf Schiene und Straße zu entwickeln. Die Bahn- und Busunternehmen sind Partner des Verbundes.

Die Aufgabenbereiche der NAH.SH GmbH

Gut 80 Mitarbeiter*innen arbeiten bei der NAH.SH GmbH in den Bereichen Angebot, Betrieb, Fahrgastmarkt und Verbundsteuerung. Ihre Aufgabe ist es, das Nahverkehrsangebot zu planen und zu optimieren: Sie ermitteln die Auslastung und den künftigen Bedarf im SPNV-Netz. Sie bereiten die Bestellung des SPNV durch Ausschreibungen vor und schließen für das Land Verträge mit den Verkehrsunternehmen und Fahrzeugbereitstellern. Im Busbereich betreut die NAH.SH GmbH weitere Ausschreibungen an der Seite der Kreise und kreisfreien Städte. 

Die NAH.SH-Mitarbeiter*innen entwickeln und aktualisieren zudem Fahrpläne, prüfen Infrastruktur und Stationen, treiben ihre Modernisierung sowie den Ausbau voran und setzen moderne Bike+Ride-Konzepte um. Im Bereich der alternativen Mobilität kümmert sich die NAH.SH GmbH außerdem um die Umsetzung von bedarfsgesteuerten Verkehren (On-Demand-Angeboten), um moderne Mobilitätsstationen und Angebote für die erste und letzte Meile.

Des Weiteren bewirtschaftet die NAH.SH sämtliche Finanzmittel, die das Land Schleswig-Holstein für den Nahverkehr einsetzt. Das Team Verbundfinanzierung sichert den regelkonformen Einsatz der öffentlichen Gelder.

Die NAH.SH GmbH steuert zudem die einheitliche Kommunikation für den Nahverkehr in Schleswig-Holstein. Dazu zählen auch kund*innenfreundliche Serviceleistungen, digitale Angebote und ein einheitliches Tarifsystem für das ganze Land.

Das Ziel der NAH.SH ist es, mit einem attraktiven Angebot mehr Fahrgäste für den öffentlichen Nahverkehr in Schleswig-Holstein zu gewinnen. Mit Erfolg: Seit 1995 ist die Nachfrage landesweit um rund 70 Prozent gestiegen.

Gründungsjahr:
1995 als Landesweite Verkehrsservicegesellschaft mbH
2014 umfirmiert in Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH

Unternehmensbereich ANGEBOT

Im Bereich Angebot findet die Verkehrsplanung statt. Das bedeutet, den Nahverkehr zu planen und natürlich immer besser zu machen. Die Mitarbeiter*innen in kümmern sich in zwei Teams um Strecken und Stationen, aber auch um Fahrpläne und Fahrzeuge für Bahn und Bus. Das Thema Barrierefreiheit ist uns dabei besonders wichtig, weil alle Menschen einen einfachen Zugang zum Nahverkehr benötigen. Vor allem die Ideen und Projekte aus dem Bereich Angebot sind es, die alle fünf Jahre den Kern des landesweiten Nahverkehrsplans bilden.

Unter den Planer*innen finden sich viele Ingenieur*innen und Geograf*innen, aber auch ganz andere Qualifikationen können hilfreich sein, den Nahverkehr im Land immer besser zu machen. Was für alle hilfreich ist: Geduld und Beharrlichkeit – und natürlich eine große Lust daran, Neues zu schaffen.

Unternehmensbereich BETRIEB

Die Mitarbeiter*innen in diesem Bereich kümmern sich in drei Teams vor allem darum, dass die Züge fahren. Sie organisieren die Ausschreibungen des Bahnverkehrs, an deren Ende immer feststeht, welches Bahnunternehmen in welchem Bahnnetz in den kommenden Jahren fahren wird. Und wenn der Betrieb dann startet, sorgen die Kolleg*innen dafür, dass die vereinbarten Verträge auch eingehalten werden. Im Busverkehr sind die Kolleg*innen ebenfalls aktiv – immer, wenn die NAH.SH-Gesellschafter Unterstützung brauchen.

Die Qualifikationen der Mitarbeiter*innen sind auch hier unterschiedlich, es helfen aber betriebswirtschaftliches Verständnis, juristisches Interesse, Verhandlungsgeschick und vor allem ein guter Blick dafür, was die Fahrgäste täglich erwarten.

Unternehmensbereich FAHRGASTMARKT

Das Team Tarif, Vertrieb und Fahrgastinfo organisiert, welche Fahrpreise gelten und wie die Fahrgäste an ihre Fahrkarten kommen. Auch die Fahrplanauskunft hat in diesem Bereich Ihr Zuhause. Außerdem werden neue Tarifprodukte entwickelt, um noch mehr Menschen von der Nutzung des Nahverkehrs zu überzeugen. Das alles gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und der der NSH Nahverkehr Schleswig-Holstein GmbH.

Bunte Bilder und schöne Worte sind überall das Kerngeschäft der Kommunikation. Das gelingt bei NAH.SH manchmal preiswürdig gut – zuletzt gewann NAH.SH einen German Brand Award. Aufgabe des Bereichs ist die Kundenkommunikation –

über Werbung und PR und Social Media, aber auch im direkten Kund*innenkontakt. Um den kümmert sich der NAH.SH-Kundendialog.

Die Mitarbeiter*innen dieses Bereichs haben unterschiedlichste Hintergründe, von Agenturerfahrungen bis zum Marketingstudium, von Erfahrungen in Beraterfirmen bis zum betriebswirtschaftlichen Studium. Was alle eint, ist der Spaß am Kommunizieren.

Unternehmensbereich VERBUNDSTEUERUNG

Hier kümmern sich Mitarbeiter*innen um die Organisation des Verkehrsverbundes und um die Finanzierung des Nahverkehrs, aber auch um das Funktionieren der NAH.SH GmbH. So sind z. B. auch unser mobiliteam und das Team rund um On-Demand-Verkehre hier Zuhause.

Zahlen spielen eine große Rolle in diesem Bereich, deswegen gibt es hier viel betriebswirtschaftliches Know-how. Aber auch andere Qualifikationen sind nötig, um den Verbund zu steuern und die Finanzen nicht nur zu sichern, sondern auch zukunftsfähig zu organisieren.

Im Team Verbundentwicklung brauchen wir ebenso überzeugende Berater*innen und Projektmanager*innen. Der große Anteil digitaler Projekte verlangt außerdem eine große Offenheit und die Bereitschaft, sich immer wieder auf Neues einzulassen.


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 February 19, 2023  38m