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Weit über zwei Millionen Fotos sind Teil des Bestands des Stasi-Unterlagen-Archiv. Dr. Philipp Springer hat in seiner Studie "Der Blick der Staatssicherheit" dieses visuelle Erbe der Stasi zum ersten Mal umfassend betrachtet und analysiert. Ein Gespräch über das Medium Fotografie im Alltag einer Geheimpolizei.
Wie sind Menschen dazu gekommen, für die Stasi zu arbeiten? Die Berlinerin Salomea Genin, die 1939 als siebenjähriges Mädchen vor den Nazis nach Australien fliehen konnte, siedelte 1963 in die DDR über. Als überzeugte Kommunistin war sie lange offen für die inoffizielle Mitarbeit bei der Stasi - bis sie zu neuen Einsichten gelang und sich bitteren Fragen stellte.
Am 4. September 1990 drangen mehr als 20 BürgerrechtlerInnen in die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg ein und besetzten Räume in "Haus 7". Sie hatten Sorge, dass die von ihnen in der Friedlichen Revolution quer durch die DDR gesicherten Stasi-Unterlagen in der deutschen Einheit unter den Tisch fallen würden...
Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR unterhielt in Berlin-Hohenschönhausen sein eigenes zentrales Untersuchungsgefängnis. Innerhalb des Sperrbezirks der Haftanstalt befand sich ein geheim gehaltenes Haftkrankenhaus. Der Politologe Tobias Voigt hat im Stasi-Unterlagen-Archiv die Geschichte dieser Krankenstation recherchiert und mit mehreren ehemaligen Insassen Gespräche geführt...
Im Stasi-Unterlagen-Archiv befinden sich etliche Kilometer Akten aus der NS-Zeit. Sie ermöglichen es, den Umgang mit den Tätern des Vernichtungslagers Auschwitz aus Sicht der DDR und insbesondere der Stasi nachzuvollziehen. Neben Henry Leide, dem Autor der BStU-Publikation „Auschwitz und Staatssicherheit“, diskutieren in diesem Podcast die Historikerin Dr...
Abertausende Tonträger, Filme und Datenbänder des Stasi-Unterlagen-Archivs müssen in die Zukunft gerettet werden. Dr. Jens Niederhut, Archivar und Historiker, leitet seit 2017 das Referat Digitalisierung und erklärt die Details dieser Mammutaufgabe. Seine Begeisterung gilt zudem der umfangreichen Sammlung der von der Stasi auf Tonbändern mitgeschnittenen Gerichtsprozesse — was für Deutschland einzigartig ist...
Im Sommer 1975 kam die "Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa" KSZE in Helsinki zu einem ersten Abschluss. Ost und West gingen aufeinander zu und verpflichteten sich, Grenzen zu respektieren und Menschenrechte allerorten zu gewährleisten...
In den 1980er Jahren rekrutierte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR verstärkt Studierende aus dem arabischen Raum für als inoffizielle Mitarbeiter (IM). Die Politologin Dr. Sophia Hoffmann vom Leibniz-Zentrum Moderner Orient hat dieses wenig bekannte Kapitel der Stasi erforscht. Sie bringt es in den Kontext der transnationalen Zusammenarbeit von Nachrichtendiensten.
In der MfS-internen Juristischen Hochschule (JHS) wurde 1965 auch ein Lehrstuhl zur "operativen Psychologie" eingerichtet. Die Lehrinhalte sind u.a. in Audio-Mitschnitten erhalten. Wie die Stasi die Psychologie einsetzte, das analysiert die Historikerin Prof. Dr. Daniela Münkel aus der Forschungsabteilung des BStU entlang diverser Originalaufnahmen in diesem Gespräch.
Im Rahmen des Forschungsverbundes "Landschaften der Verfolgung" wird erstmals in einem Datenbankprojekt eine quantitative und qualitative Bestandsaufnahme zur politischen Haft in der DDR erstellt. Dr. Michael Schäbitz leitet das Projekt, das als eine zentrale Quelle einen Karteidatensatz der Stasi nutzt.