Gesamtlänge aller Episoden: 1 hour 57 minutes
Im Abendmahltisch der Osnabrücker Bergkirche befindet sich eine ausgebesserte Stelle - dort steckte 1944 eine Stabbrandbombe. Mit ihrer Familie erlebte die damals 14jährige Pfarrerstochter Liesel diesen Angriff im Keller der Kirche. Hier erklingen ihre Erinnerungen, gelesen von Hannah.
Von 1940 bis 1945 erlebte Osnabrück 2396 Luftangriffe, bei denen die Bevölkerung in Kellern und Bunkern Zuflucht suchte.
Kinder haben die NS-Zeit widersprüchlich erlebt: Die Begeisterung faszinierte, gleichzeitig war die Bedrohung und Gefahr deutlich erlebbar - aber nicht immer in Worte zu fassen.
Im Krieg gerieten Kinder zunehmend mit ins Visier bei Flieger- und Bombenangriffen. Oft wurden sie sich der Gefahren erst viel später bewusst...
Eine ganze Generation wuchs ohne oder mit aus Krieg und Gefangenschaft spät und traumatisiert zurückgekehrten Vätern auf...
Kurz vor Kriegsende, am Palmsonntag den 25. März 1945 fand ein letzter und größter Luftangriff auf Osnabrück statt. Der "Qualmsonntag" machte aus der bereits größtenteils zerstörten Friedensstadt eine Trümmerlandschaft.
Anders als im 1. Weltkrieg erlebten Kinder und Jugendliche fernab der Front bereits früh die Zerstörungen und Schrecken des Krieges.
Kinder erlebten während der NS-Herrschaft und im Krieg oft hautnah die Verbrechen an Juden, anderen Verfolgten und ZwangsarbeiterInnen.
Die Verfolgung und Vernichtung der Juden geschah inmitten der Gesellschaft und ging an Kindern und Jugendlichen nicht spurlos vorüber...
Vor allem bei Kriegsende begegneten Kinder und Jugendlichen feindlichen Soldaten, vor denen sie meist eine Heidenangst hatten.