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Luigi Bazzoni war in den frühen 70ern das große, unbekannte Versprechen des italienischen Genrefilms, nach 5 Filmen war Schluss. Schade, denn mit diesem dritten Werk zeigt er, dass er grandios und ästhetisch zwischen Thriller und Subtext changieren kann.
Mike Hodges bringt in seinem Debut Gangster-Film, Film Noir, Kitchen Sink Drama und den neuen Dokumentarfilm zusammen zu einem harten, schonungslosen Blick auf die Unterwelt im England kurz vor dem Postindustrialismus.
Repression, die Verunsicherung neuer gesellschaftlicher Verhältnisse und ein Plot, der an allem vorbeigeht, was wir schon hätten sehen können: Argentos Giallo ist ein kluges Spiel mit dem Realismusversprechen des Kinobilds.
Roland Klick darf seinen ersten Film nicht in DEADLOCK-Style drehen, denn der Neue Deutsche Film hat seine Agenda längst in die Fördertöpfe übertragen. So entsteht also BÜBCHEN, ein Erstling, der andeutet, wie Klick immer aus der Sicht des Publikums denkt, auch wo und wann es frei interpretieren soll.
Ein Film, den fast jeder Regisseur seit den 60er Jahren studiert haben dürfte – sowas finden wir selten, aber Edgar G. Ulmers Film Noir können wir eigentlich nicht anders umschreiben.
Jodorowsky verbindet seinen Surrealismus und sein Faible für absurdes Theater mit Genre-Strukturierungen und Transgression, verabschiedet uns vom Plot und bietet dafür ein Potpourri an Symbolen und höchst determinierenden Bildern an. Kino für eine neue Art Fan in den 70ern
Von Moderne zu früher Komödie zu klassischer Romantik und zurück zur Moderne: Powell und Pressburger erzählen atemberaubend von der großen Geschichte, zwei Weltkriegen und Freundschaft über die Fronten hinweg.
Luc Bessons Durchbruch wurde, wie die Werke seiner Peers als „style over substance“ abgelehnt, dabei ist doch auch Style narrativ und Substanz, oder? Postmoderne hin oder her: wir haben ein Werk mit vielen Angeboten gesehen.
Ganz am Ende des New Hollywood rekonfiguriert Hal Ashby noch einmal das Melodram und bezieht politisch Stellung – mit cleverem Drehbuch, interessanten Ton- und Bildstrategien und grandiosem Schauspiel.
Alfred Hitchcocks Meisterschaft in Suspense und Unease trifft auf ein gesellschaftspolitisches Drehbuch. Das passt: denn Hitchcock, visuell seiner Zeit wie immer weit voraus, rechnet mit dem Kleinbürgertum im Kinosaal ab.