Jeden Monat erscheinen frisch aufbereitete Klassiker und vergessene Filmperlen auf Blu-ray, zumeist bei mit Herzblut kuratierten Reihen von Boutique-Labels. Knut Brockmann und Jochen Ecke picken sich die Werke heraus, die sie besonders interessant finden, und sie reden darüber: über die Form, die filmhistorische Einordnung und filmische Besonderheiten.
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Gesamtlänge aller Episoden: 8 days 13 hours 37 minutes
recommended podcasts
episode 86: Spetters, 1980
Wir schauen auf Paul Verhoeven noch vor seiner US-Phase: handwerklich perfekt, mit klarem, harten Blick auf die Gesellschaft, verpackt in Genre-Bilder, die unsere Erwartungen brechen wollen, progressiv und kontrovers als Strategie.
episode 85: Beruf: Reporter (The Passenger / Professione: Reporter), 1975
Mit diesem Film schwenkt Großmeister Antonioni zwischen seinen brillanten, existenzialistisch aufgeladenen Atmosphären-Bildern und einem ins Leere-laufen seiner offenen Angebotsstrukturen.
episode 84: A Hero Never Dies (Chan sam ying hung), 1998
Johnnie To lehnt sich gegen die konservative Legende der Verbrüderung von China und HK im Heroic Bloodshed auf und wagt ein Jahr nach der Rückgabe der Stadtinsel damit eine fast offene Kritik, die zudem ästhetisch atemberaubend ausformuliert ist.
episode 83: Spiel mir das Lied vom Tod (C'era una volt il West, 1968)
Sergio Leone kann sich seiner Liebe zum Western dank eines großen Filmbudgets erstmals in voller Breite nähern: als Filmfan, als kritischer Geist und als Meister der Kino-Ästhetik.
episode 82: Stalker, 1979
Film und Zeit – zwei Elemente, die bei Andrei Tarkowsky zusammen gedacht werden müssen. Kein Wunder, dass wir STALKER darüber etwas entwirren können und am Ende sicher sind: die Interpretation lassen wir jedem selbst!
episode 81: Predator, 1987
John McTiernan lässt eine Gruppe hochgerüsteter Söldner ihre eigene Strategie spüren, evoziert bewusst Bezüge zum Vietnam-Trauma, zeigt sich zutiefst postmodern-ironisch und ist dennoch perfekt in der Re-Etablierung der klassischen Hollywood-Regeln.
episode 80: Große Freiheit Nr. 7, 1944
Mitten im Zweiten Weltkrieg inszeniert Helmut Käutner vorbei an der Ideologie der Zeit einen Film über die Gescheiterten in Form einer Genre-übergreifenden Milieu-Studie, in atemberaubender Ästhetik und mit kluger Inszenierung.
episode 79: Tag der Rache (Vredens Dag), 1943
Dreyers zweiter Tonfilm spielt mit Distanz und Verfremdung, theatralem Text und reduktionistischem Schauspiel und erzeugt ein düsteres, schwer zu ertragendes Drama mit inhaltlicher Wucht, was Ingmar Bergman sehr beeindruckt haben dürfte.
episode 78: Prison on Fire (Gam yuk fung wan), 1987
Ringo Lams Gefangenenfilm sorgt dank dokumentarischem Gestus und extremen Gewalteruptionen zu Release für Aufregung in Hongkong, auch weil der Film zutiefst politisch aufgeladen und dennoch unterhaltsam ist. Willkommen in der Hong Kong New Wave, Stufe 2!
episode 77: Die Mörder sind unter uns, 1946
Auf seinem Weg zu einem der einflussreichsten Nachkriegsregisseure dreht Wolfgang Staudte für die DEFA einen der ersten Nachkriegsfilme und konfrontiert sein deutsches Publikum mit der Frage nach Schuld-Repression und der Gefahr des Vergessens.