Gesamtlänge aller Episoden: 8 days 13 hours 37 minutes
George Millers Erstling ist noch gar nicht die popkulturelle Postapokalypse, sondern vor allem ein garstiges, grindhousiges Psychogramm von Männlichkeit und nihilistische Abrechnung mit jeder gesellschaftlichen Utopie der letzten Jahrzehnte.
Ivan Passer sorgt mit seinem Erstling für das erste Verbot eines Films der Tschechoslowakischen Neue Welle, weil er mit cleverem Humor auf eigenwillige Selbstorganisation und die Schwierigkeit des Individuellen von Stadt und Land blickt.
Dennis Hoppers Film 1 nach seinem finanziellen und filmischen Erfolg EASY RIDER bringt Hollywoods Executives dazu, das Werk und seinen Regisseur in den Giftschrank zu sperren; zu Unrecht, denn eigentlich sehen wir hier vor allem eins: New Hollywood auf 11 gedreht!
Gerhard Lamprechts Spionagefilm ist so routiniert gediegen, dass Spannung gar nicht aufkommen mag. Passt auch so, denn der Film ist für sein spätweimarer Publikum vor allem ein Kurzurlaub im exotischen Italien.
Billy Wilder produziert selbst und lässt sich und seinen zynischen Blick auf die amerikanische Nachkriegsgesellschaft von der Leine; sein Film ist fantastisch, aber wird in seiner Düsternis an der Kinokasse abgestraft.
Mizoguchis jidai-geki ist ein Film, der den Zweiten Weltkrieg reflektiert, aber dezidiert konservativ bleibt. Eine Frage ist, ob der westliche Hype ein falsch-verstandenes Realismus-Versprechen als Basis hat.
Das Yakuza-Genre wurde von keinem Studio mehr geprägt als von Nikkatsu. Deren Formel und eine ungeheuer clevere Regiearbeit treffen hier zu einem spannenden, zwischen Westlichem und Japanischem changierenden Film zusammen.
Kitanos früher Yakuza-Film setzt voll auf Verfremdung und Reduktion der Genre-Elemente und agiert stattdessen mit vieldeutigen Projektionsflächen und bitterer Albernheit.
Kritisch betrachteter amerikanischer Naturalismus, statt französischem Existenzialismus: Friedkin übersetzt mit seinem wuchtigen Thriller die Romanvorlage zu LOHN DER ANGST in die Sprache New Hollywoods.
Clouzots Thriller ist nicht nur enorm spannend und unterhaltsam, sondern liefert seinen Zuschauern dank einer extrem langen Exposition genug Material, um Gesellschaft zu hinterfragen und eine Fingerübung in Existenzialismus mitzunehmen.