Ende der Welt - Die tägliche Glosse

Der Graben zwischen den Tarifpartnern bei der Deutschen Bahn ist eindeutig tiefer als die berühmte Unterwasserschlucht von Nazaré, an der sich bekanntlich zwanzig Meter hohe Wasserberge auftürmen. Könnte durchaus sein, dass die Wellenstreiks sogar deutlich mehr Zuschauer nass machen und noch mehr Termine wegschwemmen als eine Sturmflut in Venedig...

Wer in der Provinz aufgewachsen ist, weiß: Wenn eine Gemeinde richtig Geld übrighat, dann baut sie sich eine neue Stadthalle oder ein Wellenbad. Wenn nur so ein bissl was rumliegt, dann gibt?s wenigstens einen Kreisverkehr. Eine Glosse von Nicole Hirsch.

Kurz vor dem nächsten Bahnstreik blicken manche von uns neidisch nach Japan. Dort fährt der Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen seit Jahrzehnten pünktlich. Wäre das ein Vorbild? Nun, nicht unbedingt. Eine Glosse von Wolfram Schrag.

Die Flugbereitschaft der Bundeswehr mustert die deutsche ?Air Force One? aus: Wegen der vielen Pannen des ?Konrad Adenauer?-Flugzeugs standen BundesministerInnen einfach zu oft irgendwo in der Welt herum wie bestellt und nicht abgeholt. Eine Glosse von Gregor Hoppe.

Eigentlich sollten die Schulkinder bis sie den PISA-Test machen dürfen nur noch in Mathe, Deutsch und in Naturwissenschaften unterrichtet werden. Wer braucht schon noch den Rest. Des bisschen Sport hilft auch nicht als Ausgleich, wenn Du den ganzen Tag von den Eltern im Auto herumkutschiert wirst. Neue Musik und Kunst kreiert zukünftig die KI im Sekundentakt. Sprachen werden simultan vom Smartphone übersetzt. Und als Highlight der Woche: Acht Stunden Religionsunterricht am Samstag...

Wenn sich die Spielregeln ändern, herrscht in der Regel Diskussionsbedarf. Dass ausufernder Torjubel seit dieser Fußball-Saison vollumfänglich nachgespielt wird, ist ebenso vollumfänglich zu begrüßen wie die Regel, dass beim Biathlon niemand mehr einen prüfenden Blick in den Gewehrlauf werfen darf. Andere Regeländerungen hingegen sind umstritten. In der Leichtathletik zum Beispiel tobt derzeit ein regelrechter Balkenkampf. Eine Glosse von Thomas Koppelt.

Pizza gemütlich im großen Steinofen des dazugehörigen Restaurants zubereiten und anschließend ausliefern, das kann ja jeder - doch leider ist sie meist kalt, bis sie bei uns auf dem Teller landet. Da wäre es doch viel praktischer, die Zubereitung des Gelieferten auf die Straße zu verlegten. Wie das aussehen könnte? Gregor Hoppe hat da ein paar Ideen.

Techniker lieben diesen Spruch: ?Nichts ist unmöglich? ? und ist ja auch wahr: uns Menschen ist es binnen kurzem gelungen, den Planeten so warm zu bekommen, wie seit Jahrmillionen nicht. OK, bissel zu warm, aber auch dafür wird´s ja wohl eine coole Lösung geben ? wie wärs mit: die Sonne verdunkeln. Super Idee, oder ! ? Eine Glosse von Norbert Joa.

Die Farbe weiß hat?s schwer: wie der Klimawandel dem Winter, so macht die Industrie dem Camembert-Pilz den Garaus. Aber die Franzosen werden alles dafür tun, dass das Weiß erhalten bleibt. Und für draußen haben wir ja die Schneekanonen. Eine Glosse von Georg Bayerle.

Ja das Südhochdeutsche, da heißt es nicht nur der Butter oder gelbe Rüben. Nein, die Aussprache ist auch eine andere. Der Klassiker ist das Ch, das wie ein K gesprochen wird. Chemie oder der Chiemsee heißt dann Kemie und Kiemsee. Gerne auch zu hören Kihuahua für Chihuahua. Und wer kennt nicht das bayerische Chinchilla. Das Kinkilla. Ein Traum, das Südhokdeutske. Eine Glosse von Helmut Schleich.