Gesamtlänge aller Episoden: 1 day 22 hours 40 minutes
Monatelang reiste Kate Marsden durch eine der kältesten und menschenfeindlichsten Gegenden. Ihr Ziel: Eine Kolonie von Lepra-Kranken in Sibirien. Die britische Krankenschwester erkämpfte ihnen eine bessere Versorgung - doch nach ihrer Rückkehr wurde die Wohltäterin mit einer Rufmordkampagne ruiniert.
Mit Mitte 20 verwitwet und in großer Geldnot beginnt Christine de Pizan eine Karriere als Schriftstellerin - und was für eine. Sie mahnte Frauen in ihren Schriften zu finanzieller Unabhängigkeit, begehrte gegen misogyne Stereotype auf und schrieb schließlich zwei der frühesten feministischen Werke: "Das Buch von der Stadt der Frauen" und "Der Schatz von der Stadt der Frauen"
Sie war Wahrsagerin, Aktienhändlerin an der Wall Street, Frauenrechtlerin - und wollte die erste Präsidentin von Amerika werden. Victoria Woodhull kandidierte für das höchste Amt im Staat, als Frauen noch einmal wählen durften. Am Wahltag saß Woodhull - nach einer verhängnisvollen Fehde mit Harriet Beecher Stowe - im Gefängnis.
Sie galt als furchtlose Kriegerin und war eine clevere Diplomatin: Königin Njinga zog jahrzehntelang gegen die Portugiesen in den Krieg, um ihr Königreich Ndongo zu verteidigen. Dafür ging sie aber auch eine Allianz ein, die sie zur Partnerin im Sklavenhandel machte.
Dorothea Lange war erfolgreiche Porträtfotografin, bevor sie ihre Kamera auf Menschen in Not richtete: Für die Regierung dokumentierte sie offiziell die Folgen der Großen Depression und der Dust Bowl, einer Klimakatastrophe im Herzen Amerikas. Mit Dirk Primbs von Fotomenschen spreche ich über ihr Wirken als Fotografin und die Entstehungsgeschichte ihres wohl berühmtesten Fotos: "Migrant Mother" - und warum das Foto heutigen Ansprüchen an die Dokumentarphotographie wohl nicht mehr genügen würde.
Sie war die erste deutsche Berufskomponistin und füllte im 19. Jahrhundert Konzertsäle in Berlin und Europa. Selbst das Königspaar besuchte die Aufführung von Emile Mayers Werken - Musikkritiker rätselten hingegen, wie ausgerechnet eine Frau so schöne Musik schaffen konnte.
Die Afroamerikanerin pfiff in den Zwanziger Jahren auf Geschlechterklischees und fuhr Motorrad. Auf ihrer Harley durchquerte Bessie Stringfield acht Mal die USA und fuhr unbeeindruckt vom Rassismus mitten durch die Südstaaten.
Als Kind erlebte Ida Tarbell die Anfänge des Ölzeitalters mit. Ihre Familie wurde von Ölmillionär John D. Rockefeller wirtschaftlich beinahe ruiniert. Jahre später recherchierte Tarbell als investigative Journalistin die unlauteren Geschäftspraktiken von Rockefeller. Ihre Veröffentlichungen führten zur Zerschlagung der Standard Oil Company.
Als Architektin versuchte Margarete Schütte-Lihotzky mit ihren Entwürfen das Leben von Arbeiter:innen und Frauen zu erleichtern. Ihren berühmten Entwurf, die Frankfurter Küche, nannte sie später nur noch "diese Küche". Denn sie war mehr als nur eine Architekur-Pionierin: Eine Kommunistin, eine Widerstandskämpferin - und bis an ihr Lebensende überzeugte Antifaschistin, die hochbetagt Jörg Haider verklagte.
Das Paris der Zwanziger ist voller Frauen mit freiheitsliebendem Geist. Adrienne Monnier und Sylvia Beach bringen die avantgardistische Literatur unters Pariser Volk, Alice B. Toklas backt Hashish Fudge, Natalie Clifford Barney verdreht halb Paris den Kopf, Eileen Gray entwirft Art-Nouveau-Möbel und Bricktop muss den betrunkenen F. Scott Fitzgerald nach Hause fahren. Ein Streifzug durch das Paris der Zwanziger.