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Die Schriften Kants hatte Beethoven schon als Jüngling mit Eifer gelesen. Als er starb, fand der Nachlassverwalter in seiner Bibliothek verbotene Bücher, aber auch die Gesammelten Schriften von Metastasio, Euripides, La Fontaine, Klopstock, Schiller und Goethe. Kurzum: Beethoven war eine Leseratte. Wie wirkte sich das aus auf seine Musik?
Zum Glück fand Beethoven seinen größten Fan im Schloss Schönbrunn. Erzherzog Rudolph war ein Schöngeist, Maler und Musiker. Der jüngste Bruder von Kaiser Franz I. wurde Beethovens Kompositionsschüler, er sammelte all seine Werke, samt Zeitungsausschnitten. Die Hammerklaviersonate ist ihm nicht nur gewidmet, er konnte sie auch spielen.
Auf Umwegen fand Beethoven zum Streichquartett. Als er endlich sein erstes komponierte, schrieb Haydn an seinen letzten. Dann, als diese Gattung für ihn zum "klarsten Träger musikalischer Ideen" (Strawinsky) geworden war, komponierte er auch ohne Auftrag, für sich selbst.
Es war eine blutige Zeit, Europa im Umbruch. Immer wieder bricht der Krieg ein ins zivile Leben. Davon berichten nicht nur Beethovens Schlacht- und Schauspielmusiken, sondern auch die intimen Sonaten und seine einzige Oper "Fidelio".
Der große Wurf der "Sinfonia eroica" kündigt eine Zeitenwende an. Wer aber ist der Held, der in diesem Ideenkunstwerk beschworen, gefeiert und betrauert wird? Ist es der Kaiser der Franzosen? Oder das Ideal des antiken Prometheus? Oder ist es Beethoven selbst?
Schon mit Mitte Zwanzig bemerkte Beethoven, dass ihn die Ohren im Stich ließen. Er hielt dies lange Zeit geheim. Dann folgte auf eine tiefe Lebenskrise geradezu eine Explosion der Schaffenskräfte. Wann genau und womit begann dieser "Neue Weg"?
Zum Glück fand Beethoven seinen größten Fan im Schloss Schönbrunn. Erzherzog Rudolph war ein Schöngeist, Maler und Musiker. Der jüngste Bruder von Kaiser Franz I. wurde Beethovens Kompositionsschüler, er sammelte all seine Werke, samt Zeitungsausschnitten. Die Hammerklaviersonate ist ihm nicht nur gewidmet, er konnte sie auch spielen.
Kaum war Beethoven zu Ruhm aufgestiegen, wuchs schlagartig die Anzahl der Beethovenbearbeitungen. Aber es kam auch zu Beethoven-Fakes. Einer der krassesten Fälle ist die sogenannte "Jenaer Symphonie", die als wieder entdecktes Jugendwerk Beethovens weltweit gefeiert wurde. Bis man herausfand: Er hat sie gar nicht komponiert.
Kammermusik war traditionell ein Privatvergnügen des Adels. Der Geiger Ignaz Schuppanzigh veranstaltete als erster öffentliche Streichquartett-Konzerte, für die jeder Bürger Wiens ein Ticket kaufen konnte. Mit Beethoven verbanden ihn eine lebenslange Freundschaft und viele Quartett-Uraufführungen.
Beethoven ist einer der ersten Bürger, denen ein Denkmal auf öffentlichem Platz errichtet werden darf. Im Laufe des denkmalwütigen 19. Jahrhunderts ändert sich das Künstlerbild, der Mythos wirft Falten. Erich Hähnel zeigt noch den Menschen, in Überlebensgröße. Für Max Klinger verwandelt sich Beethoven in Zeus, für Klimt in Christus.