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Jahrzehnte war der Mannheimer Morgen die zentrale Zeitung der Region. Seit einem Jahr sorgt der Journalist Hardy Prothmann für frischen Wind in der pfälzischen Provinz: Bissige Kommentare, lange Recherchen, vollständige Dokumente - mit seinem Heddesheimblog hat Prothmann die politische Debatte vor Ort wieder angeheizt. "Ich kann hier was bewegen", sagt Lokal-Blogger Prothmann, der von den Werbeeinnahmen auch leben kann...
Früher wären sie beim Spiegel oder der Washington Post gelandet. Heute laden Whistleblower, anonyme Informanten, ihre geheimen Berichte, Videos und Emails bei Wikileaks hoch: US-Soldaten erschießen Journalisten im Irak; die CIA-Strategie, um Deutschland auf Afghanistan-Kurs zu bringen - weit über eine Millionen Dokumente sind öffentlich dank Wikileaks. Doch das Transparenz-Portal kümmert sich nicht besonders um Persönlichkeitsrechte...
Jessica Weiß und Julia Knolle haben sich bei StudiVZ kennen gelernt. Dann gründeten sie "Les Mads", eines der bekanntesten deutschen Mode-Blogs und gewann den Lead-Award 2010. Schon nach drei Monaten verkauften sie ihr Baby an Burda - und bereuen es nicht. Julia und Jessica schleichen sich Modeschauen, verärgern Designer und lassen sich in ihren eigenen Kleidern fotografieren. Hut ab!
Timo Hetzel ist Geschäftsführer der Undsoversum GmbH, die Podcasts wie "Bits und so" anbietet. Für den früheren Radio-Journalisten ist Werbung im Programm zwar selbstverständlich, aber klar getrennt vom Inhalt. Hetzel musste sich seine Sponsoren nicht suchen, sie kamen von alleine. Als einer der ersten Podcaster in Deutschland verlangt Hetzel Geld für Inhalte - und bekommt es auch. Timo Hetzel erklärt, wie und warum das Undsoversum dennoch eine "gemütliche fünfstellige Zahl an Hörern" hat.
Bei TechPresident.com und dem Private Democracy Forum erforscht Micah Sifry, wie Technologie die Politik beeinflusst und wie politische Partizipation gefördert werden kann. Staatlich finanzierte Mitmachseiten, sagt er, sind Geldverschwendung.
Proteste werden kürzer und heftiger, auch die Argumente werden extremer. Diese Beschleunigung von Protest bezeichnet Geert Lovink als sehr wichtig. Daraus folgt jedoch eine Form von „Mikro-Aktivismus“, den er als zweischneidig bezeichnet. Lovink glaubt, dass politischer Protest im Internet kaum in der Lage ist, neue und komplexe Themen über lange Zeit zu bearbeiten.
Algorithmen sorgen heute schon dafür, dass etwa Amazon oder iTunes dem User weitere Produkte empfehlen. Auch in vielen anderen Bereichen besteht die Möglichkeit, die Ergebnisse solcher Algorithmen als Entscheidungsgrundlage zu nutzen. Das könnte jedoch zu einer völligen Vorhersehbarkeit unseres Lebens führen. Miriam Meckel, Professorin am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement der Universität St. Gallen, kritisiert solche Entscheidungs-Automatismen...
Informationen im Internet werden in Datenpaketen verschickt. Deep Packet Inspection entspricht dann dem Vorgang, als würde der Postbote erst in jedes Paket hineingucken und dann entscheiden, wie schnell er es weiterleitet, ob er es überhaupt weiterleitet oder ob er es an die Polizei übergibt. Andreas Bogk, Sprecher des Chaos Computer Clubs, erklärt Licht- und Schattenseiten der Technik.
Nach der industriellen und der informationellen Revolution gelten 3D-Drucker als "Dampfmaschine" einer neuen Revolution: Der "MakerBot" von Bre Patis kostet nur 800 Dollar - und mit ihm kann jeder Mensch zuhause zahlreiche Produkte selber herstellen. "Das wird die Welt der Produktion revolutionieren."
Jérémie Zimmermann ist einer der bekanntesten europäischen Netzaktivisten. Gerade kämpft er mit viel Verve gegen Acta, ein internationales Abkommen, das bisher geheim verhandelt wird, "alle Wünsche der Musik- und Filmindustrie erfüllt und unsere Freiheit bedroht".