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Gespräch mit Prof. Dr. Nina Janich, Vorsitzende der sprachkritischen Aktion "Unwort des Jahres 2017", über "alternative facts", "Babycaust" sowie "Yolocaust" und die Frage, ob man prophylaktisch problematische Begriffe zum Unwort küren kann, damit sie sich in der Kommunikationspraxis nicht breitmachen
Sommerschlussverkauf oder Sale, Heimatsound oder Heimatklang, Galaxie(y) oder Galaxis: Droht uns auch im neuen Jahr wieder mal der Ausverkauf der deutschen Sprache, fragt sich sorgenvoll manch Bayern 2-Sozusagist. "Keep cool", sagt Sprachpfleger Werner Müller.
Als ob die Sache nicht schon kompliziert genug wäre - in der Katalonien-Frage scheiden sich die Geister nun auch noch am "a" und "o". Ob "Bratislava" oder "Preßburg", auch das ist so eine "streitige" oder "strittige" Angelegenheit. Wie bitte, Sie haben das Ganze jetzt mehr als satt - sozusagen "sätter?!
Es gibt Euphemismen für die selbst der Begriff Euphemismus beschönigend ist: Denn was könnte an Vertreibung und Massenmord "sauber"sein? Wie könnte ein Totalherbizid wie Glyphosat unsere Pflanzen "schützen"? "Spannende" Antworten auf "spannende" Fragen.
Hochsprache schön und gut - aber viel interessanter sind doch die sprachlichen Besonderheiten, die uns ausmachen. Unser Studiogast Stephan Elspaß erforscht und kartiert seit vielen Jahren die Alltagssprache(n) der Deutschen. Nun präsentieren er und seine Kollegen die schönsten Sprachkarten in einem sehr kurzweiligen Buch: "Grüezi, Moin, Servus: Wie wir wo sprechen" (Rowohlt)
"Eine ungemein eigensinnige Auswahl unbekannter Wortschönheiten aus dem Grimmschen Wörterbuch" - Gespräch mit dem Herausgeber Peter Graf (Verlag Das kulturelle Gedächtnis). Einen "Schöneraritätenkasten" (Goethe) hat der Berliner Verleger Graf da zusammengestellt - und nebenbei herausgefunden, dass viele Quellenbelege im Grimmschen Wörterbuch bis heute aus der Nazi-Zeit stammen (von Hitler bis Rosenberg).
"Eine ungemein eigensinnige Auswahl unbekannter Wortschönheiten aus dem Grimmschen Wörterbuch" - Gespräch mit dem Herausgeber Peter Graf (Verlag Das kulturelle Gedächtnis). Einen "Schöneraritätenkasten" (Goethe) hat der Berliner Verleger Graf da zusammengestellt - und nebenbei herausgefunden, dass viele Quellenbelege im Grimmschen Wörterbuch bis heute aus der Nazi-Zeit stammen (von Hitler bis Rosenberg).
"Erwachsenensprache. Über ihr Verschwinden aus Politik und Kultur" - Gespräch mit dem österreichischen Philosophen Robert Pfaller über die Folgen des "Saubersprechens" und "kindlichen Sprechens" (S. Fischer Verlag)
Experimente, wohin man schaut: In Schweden hat die Phonetikerin Susanne Schötz jetzt "die geheime Sprache der Katzen" erforscht (Ecowin Verlag). Und: In Frankreich wehren sich Premierminister und Sprachwächter gegen eine geschlechtergerechte Schreibweise - in der "écriture inclusive" heißt es nicht "les Français", sondern "les Français·e·s".
Nachdannig nahmen wir ein Gabelfrühstück: Gespräch mit Petra Cnyrim über "Das Buch der leider vergessenen Wörter" (riva). Die Münchner Autorin holt nach ihrem Bestseller "Das Buch der fast vergessenen Wörter" einmal mehr Begriffe hervor, die im allgemeinen Sprachgebrauch kaum mehr anzutreffen sind.