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Wege zu Land und zu Wasser durchzogen das gesamte Osmanische Reich. Einige davon stammten noch aus dem Römischen Reich, andere wie die Eisenbahn kamen erst im 19. Jh. dazu. Wie diese Netze ab dem 16. Jh. ausgebaut wurden, wer darauf wie unterwegs war und welche Rolle dabei die Verwaltung hatte, erzählt und Dr. Florian Riedler von der Universität Leipzig.
Amulette waren in der gesamten islamischen Welt verbreitet. Mal dienten sie zum Schutz, mal zur Heilung und auch mal zum Schaden. Neben diversen Formaten bieten die Bilder und Texte auf Amuletten spannende Einblicke in ihre Anwendung sowie kulturelle Überschneidungen - so zum Beispiel für den iranischen Raum zwischen der Spätantike und ca. dem 13. Jh., über den uns Dr. Sarah Kiyanrad von der Ludiwg-Maximilians-Universität in München erzählt.
Bei den großen osmanischen Reformen im 19. Jh. stand das Militär im Vordergrund. Vor allem die Einführung einer Wehrpflicht diente als Mittel zur Ausweitung des Zentralstaates und zeigte gleichzeitig, ob diese erfolgreich verlief. Wie die Wehrpflicht durchgesetzt wurde, was sie uns über Pflichten und Privilegien im pluralen Osmanischen Reich und politische PR verrät, erzählt uns Prof. Dr. Elke Shoghig Hartmann von der Freien Universität Berlin.
Die ersten arabischen Zeitungen entstehen im 19. Jh. Anschließend sprießen auch Zeitschriften in diversen Formaten in der gesamten islamischen Welt und darüber hinaus. Welche Probleme die Herausgeber überwanden, welche Themen die Periodika behandelten und welche Herausforderungen Forscher:innen bei der Masse an Material meistern müssen, erzählt uns Dr. Till Grallert.
Kriegsgefangene spielten eine wichtige Rolle im Osmanischen Reich. Ob als Ruderer auf Galeeren oder unfreiwillige Diplomaten, sie waren fester Bestandteil der Beziehungsgeflechte zwischen den Reichen. Was uns verschiedene Gefangene und ihre Berichte über Diplomatie und Mobilität im 16.-18. Jh. verraten, erzählt uns Dr. Gül Şen von der Universität Heidelberg/Universität Bonn.
Ein Stück omanischen Alltags schlummerte in einem Tonkrug. Darin wurden bei einem Projekt zu Oasis-Siedlungen tausende Briefe und Schnipsel gefunden, davon zahlreiche an den Scheich Muhsin b. Zahran (gest. 1873). Was dieser Fund über Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im Oman des 19. Jh. verrät, erzählt uns Dr. Michaela Hoffmann-Ruf von der Universität Bochum und dem Qalamos-Portal.
Armenische Gemeinden waren seit jeher tief verwoben mit dem Osmanischen Reich. Als Handwerker, lokale Machthaber oder Bildungseliten gestalteten sie die plurale Gesellschaft mit. Gleichzeitig litten sie immer wieder unter Vertreibung und Gewalt, die nach den Reformen des 19. Jh. in Massakern und dem Völkermord von 1915 mündeten...
Zum Jubiläum machen wir einen Ausflug nach Japan im 16./17. Jh. Dort werden Manuskripte altbekannter Geschichten mit neuen Bildern illustriert, die Rätsel aufgeben über die Künstler und Kunden. Mit Detektivarbeit und Materialanalyse schafft Dr. Berenice Möller vom Hamburger Exzellenzcluster "Understanding Written Artefacts" Zugang zu dieser kaum bekannten Welt.
Die Worte des Propheten Muhammad wurden gesammelt, überliefert und verschriftlicht. Welche Rolle hadith (etwa: Ausspruch) für Sunniten und Schiiten spielt und welcher Kosmos an Literatur in diesem Zusammenhang entstanden ist, erzählt uns Prof. Dr. Mohammad Gharaibeh von der Humboldt Universität zu Berlin.
Die Charidschiten dienen der frühen Geschichtsschreibung vor allem als Feindbild. Obwohl sie in wichtige politische Machtkämpfe verwickelt waren, bleiben sie in den Quellen oft schemenhaft. Wie sie dargestellt werden und welche Erzählmuster sich daran ablesen lassen, erzählt uns Dr. Hannah-Lena Hagemann von der Universität Hamburg.