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Im Grunde ist diese Volksabstimmung eine Farce. Am 21. Oktober 1866 stimmt Venedig über seinen Anschluss an das Königreich Italien ab. Dabei ist der längst vertraglich geregelt, sind die österreichischen Truppen schon abgezogen. Venedig, die einst stolze Seerepublik, ist zur Verfügungsmasse beim Vertragspoker der Großmächte herabgesunken. Autorin: Edda Dammmüller
Was soll die Kunst? Diese Frage muss sich jeder stellen, der künstlerisch arbeitet. Für Otto Pankok war die Antwort klar wie für wenige. Die Kunst soll den Menschen zeigen, sein Leiden und seinen Schmerz. Die Zeit, in der Pankok arbeitete, bot dafür reichlich Material. Zwei Weltkriege und die Verfolgung durch den Nationalsozialismus musste Pankok überstehen. Autor: Jörg Biesler
Er wird wohl für immer der böse kleine Bruder bleiben, der englische König Johann Ohneland, Konkurrent und Nachfolger des strahlenden Kreuzfahrers Richard Löwenherz. Den Beinamen "Lackland", "Ohneland" bekam er, weil er bei der ersten Verteilung des Herrscher-Erbes nicht bedacht wurde. Später versuchte er mit Gewalt zu holen, was die Brüder ihm nicht geben wollten. Autorin: Jutta Duhm-Heitzmann
Er war der "Irre vom Dienst" und hat diese Rolle mit Hingabe gespielt. Genie und Wahnsinn gingen bei Klaus Kinski Hand in Hand, und so legendär wie seine Leinwand-Präsenz sind seine Ausraster und Publikumsbeschimpfungen. Er konnte nie genug bekommen - nicht genug Geld, nicht genug Sex, nicht genug Verehrung. 2013 beschuldigte ihn seine Tochter Pola in ihrem Buch "Kindermund", sie als Kind und Jugendliche immer wieder sexuell missbraucht zu haben. Autorin: Christiane Kopka
Der Wuppertaler Klavierfabrikant Johannes Adolf Ibach baute seine Instrumente nach Auftrag und er verkaufte sie nur direkt aus seinem Handwerksbetrieb. Als er Ende der 1790er Jahre seine erste eigene Werkstatt im heutigen Wuppertal-Oberbarmen gründete, war der Beruf des Klavierbauers noch eine Spezialisierung des Schreinerhandwerks. Ibach ahnte nicht, auf welche Goldader er damit gestoßen war. Autor: Walter Liedtke
Meilenstein, Zeitenwende, Sternstunde - was am 16. Oktober 1846 in Boston gelang, veränderte die Medizin für immer. Der junge Zahnarzt Green Morton hatte die renommierten Ärzte der Stadt eingeladen, um ihnen die Wirkung seiner Entdeckung zu demonstrieren. Sein Patient atmete durch einen Glaskolben Äther ein, fiel in einen tiefen Schlaf und kurz darauf konnte der Chirurg John Warren den Tumor am Kinn mühelos entfernen. Autor: Jörg Beuthner
Mit einer ungebügelten Toga und losen Stiefeln bekleidet soll er durch die hohe römische Gesellschaft gestapft sein. Publius Vergilius Maro galt zudem als ein scheuer, zurückhaltender Mensch und als ein schlechter Redner. Ausgerechnet so einer soll die römische Dichtung zu ihrer Blüte geführt, soll den Römern in seiner Aeneis einen Gründungsmythos ihrer Stadt und damit des römischen Reiches geschenkt haben? Autor: Marko Rösseler
Alexander Zemlinsky war einer der begabtesten Komponisten und Dirigenten der Wiener Moderne nach 1900. Als Dirigent in Wien, am Neuen Deutschen Theater in Prag und an der Krolloper hatte Alexander Zemlinsky bedeutende Erfolge, während seine eigenen Opern, Sinfonien, Streichquartette und Lieder - sämtlich Werke von höchster handwerklicher und poetischer Qualität - nach seinem Tod 1942 im amerikanischen Exil fast vergessen wurden. Autor: Michael Struck-Schloen
Reichskanzler Otto von Bismarck sagte einst: "Wer weiß, wie Gesetze und Würste gemacht werden, kann nachts nicht mehr ruhig schlafen." Zu den Gesetzen, die einem Großteil der deutschen Bevölkerung den Schlaf rauben würde, gehört sicherlich die immer mal wieder angedachte Einführung einer Katzensteuer. Hundehalter fordern sie im Interesse einer Gleichbehandlung und Ornithologen wollen sie als "ökologische Ausgleichssteuer" für die Singvogelkiller. Autorin: Martina Meißner
Ihre Heiligsprechung ist nicht ohne Grund umstritten. Denn berühmte Wunder hat Edith Stein nicht bewirkt. Dass sie als Angehörige des Karmelitinnen-Ordens in Ausschwitz ermordet wurde, ist auch kein hinreichender Grund für ihre Aufnahme in die Schar der Heiligen. Denn Edith Stein wurde nicht als Christin, sondern wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nazis verfolgt. Autorin: Maren Gottschalk