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Er war Zeit seines Lebens eine schillernde und umstrittene Figur: Doch Werner Sombart dürfte das nicht großartig gestört haben. Er war im gerne im Gespräch. Ein Mann voller Widersprüche und Richtungswechsel. In seinem dreibändigen Hauptwerk "Der moderne Kapitalismus" beschreibt er Luxus und Konsumgier als Triebfedern des "kapitalistischen Geistes". Autor: Kay Bandermann
Kann der überhaupt singen? Diese Frage stellten sich viele selbst ernannte Musikexperten, als Anfang der 70iger Jahre mit "Daumen im Wind" die erste Langspielplatte mit deutschen Texten von Udo Lindenberg erschien. Udo selbst hat daran nie gezweifelt, er hat einfach gemacht, einfach gesungen. Nölig, nuschelnd, mit einer knarzenden Stimme und doch voller Authenzität, Poesie und Einfühlungsvermögen. Autor: Dieter Saake
"Ich ehre Hindenburg - und wähle Hitler", schrieb der 76-jährige Johannes Kuhlo 1932 an einen Freund. Ein Ausrutscher war diese Bemerkung nicht: Kuhlo, der Begründer der evangelischen Posaunenchor-Bewegung, war Antisemit und hasste alles, was ihm englisch, kommunistisch oder "undeutsch" erschien. Die Posaunenchöre verdanken ihm Geist und Organisation. Und sogar ein eigenes Instrument, das dem Flügelhorn nahe stehende "Kuhlohorn", geht auf seine Anregung zurück. Autor: Michael Struck-Schloen
Wer war der Mann, der seine Zuhörer mit dieser Frage provozierte? Nur ein kleiner Kreis von Geheimnisträgern wusste: Alan Turing war ein Kriegsheld. Technikinteressierte kannten ihn als "Vater des Computers". Und nur Mathematikspezialisten hatten seine überragenden Arbeiten über Logik gelesen. Die führten Turing zunächst zum Computerprogramm, dann erst zum Computer und zu einer Rechenmaschine, die im 2. Weltkrieg den Code der deutschen Marine knackte. Autor: Wolfgang Burgmer
Sein Vater war ein berüchtigter Raufbold, der keinem Krieg aus dem Weg ging und permanent pleite war. Karl wollte es besser machen. Er führte nur selten Krieg und war ein Meister des Taktierens und des Ausgleichs. Auch einer, der sich 'durchlavierte', zum Beispiel bei seiner Krönung. Da zog gerade die große erste Pestwelle durch das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Autor: Heiner Wember
Schon früh fühlt sich Senta Berger zur Bühne hingezogen. Sie wird am renommierten Max Reinhardt Seminar aufgenommen und fliegt von der Schule, weil sie ohne Erlaubnis in einem Film mit Yul Brunner mitspielt. In den 1960er Jahren macht sie Karriere in Hollywood, später in Italien. Neben der Filmarbeit steht sie auf den großen Theaterbühnen. Mit "Kir Royal" kehrt sie 1985 auf die deutschen Fernsehbildschirme zurück. Autorin: Andrea Klasen
„Du schreibst wunderschöne Filmkritiken, aber am schönsten sind deine Nachrufe.“ Das sagte der Vater des Filmkritikers Michael Althen über ihn. Als Kind hatte er sich nie in die Nachmittagsvorstellungen des Kinos geschlichen, sondern lieber Fernsehen geschaut. Mit 18 Jahren begann er sich für das Kino zu begeistern und über Filme zu schreiben. Als freier Journalist arbeitete er vorwiegend für die Süddeutsche Zeitung...
Er gilt zu Recht als Erfinder des Reggae: Jener Kombination aus westindischer Folklore, Rockabilly und abgebremsten Afro-Rhythmen, die seit den frühen 70er Jahren um die Welt geht. Bob Marley wird Kult bei der westlichen Kifferjugend - aber genauso zur Identifikationsfigur schwarzer Befreiungsbewegungen in Afrika...
Mit der Abhandlung "Das Narrenschiff" landete Sebastian Brant 1494 einen Bestseller. Auf unterhaltsame Weise nahm er darin menschliche Laster und Gewohnheiten aufs Korn und geißelte sie als Ausdruck "närrischer Unvernunft". Nie zuvor war ein deutschsprachiges Buch so beachtet worden wie diese spätmittelalterliche Moralsatire. Sie wurde ins Lateinische übersetzt und verbreitete sich binnen weniger Jahre in ganz Europa...
Heute sind viele Wechselkurse zwischen Währungen frei. Sie "floaten". Meistens ist ein Euro mehr wert als ein Dollar. Aber es war auch schon mal umgekehrt, je nach politischer und wirtschaftlicher Lage. Bei der alten D-Mark war das über Jahrzehnte anders. Sie hatte einen festen Wechselkurs zum Dollar. Für die Bundesrepublik war das über lange Zeit von Vorteil, denn sie konnte so billig in die Vereinigten Staaten exportieren...