Gesamtlänge aller Episoden: 9 hours 28 minutes
Eine bunte, helle Welt, voller intensiver Gerüche – kaum jemand stellt sich das Mittelalter so vor. Der Historiker Martin Scheutz erzählt im Podcast mit Mariella Gittler, wie diese Epoche wirklich gerochen und geklungen hat. Holprige Straßen, hölzerne Räder, dünne Wände, Nutztiere in der Stadt, große Märkte und dazu regelmäßiges Glockengeläut und Signaltöne rund um die Uhr strukturierten das Leben der Menschen damals von der Wiege zur Bahre...
Die Menschen des Mittelalters und der frühen Neuzeit lebten in einer Welt die vom Widerstreit Gottes mit seinem Widersacher, dem Teufel, völlig durchdrungen war. Zwischen diesen Fronten war der Glaube an unzählige Dämonen, Engel, Hexen, Untote, oder Wehrwölfe weit verbreitet und diente insbesondere in Krisenzeiten als Erklärung für erlittenes Übel...
Zu allen Epochen hatten Wetterkapriolen und Umweltkatastrophen einen direkten Einfluss auf die Gesellschaften, die unter ihnen zu leiden hatten. Meistens führten diese Phänomene zu einer Verknappung notwendiger Ressourcen und damit zu einer Verschärfung von gesellschaftlichen Trennlinien und Klassenprivilegien. Manchmal folgten auf große Massensterben aber auch Phasen großen Überflusses. Als der schwarze Tod im 14...
Katastrophen, nicht zuletzt klimabedingte, waren ständige Begleiter der Menschen im Mittelalter. Viele Ernten fielen infolge von Kälte und Nässe aus, Erdbeben suchten die Menschen heim, darunter das stärkste, das in unserer Region je registriert worden ist, nämlich jenes vom 15. September 1590, dessen Epizentrum ziemlich genau unter dem später dort geplanten Atomkraftwerk Zwentendorf gelegen ist...
Es der gravierendste Eingriff in Österreichs Natur in den letzten zehntausend Jahren, was die Mönche und Baumeister im Hochmittelalter vollbringen: In kurzer Zeit verdreifacht sich Österreichs Bevölkerung, Städte, Klöster und Straßen sowie die Flächenlandwirtschaft verdrängen die wilde Natur. Der Fortschritt damals ist nur auf Kosten der Natur möglich. Die Kulturlandschaft, die wir heute sehen, ist im wesentlichen das Erbe dieser Zeit...
LITERATUR:
Norbert Elias „Über den Prozeß der Zivilisation“
Alessandro Manzoni „I Promessi Sposi“
www.google.at
LITERATUR:
- Wolf Helmhardt von Hohberg „Georgica curiosa“
- Thomas Robert Malthus »Essay on the Principle of Population as it Affects the Future Improvement of Society, with Remarks on the Speculations of Mr. Godwin, M. Condorcet, and Other Writers«
PERSONEN:
- Ester Boserup, dänische Agrarökonomin
Film: “Novecento”
Regie: Bernardo Bertolucci
1900 (1976) - IMDb
Literatur:
„Plebeische Kultur und moralische Ökonomie“
Autor: EdwardP. Thompson
Thompson_Klassenkampf-ohne-Klasse_In_-Groth-Hg._Plebeische-Kultur-und-moralische-Ökonomie.pdf (s-gs.de)
Ernährung hat für die Menschen im Lauf der Geschichte immer verschiedene Bedeutungen gehabt. Heute eine Zeitgeist- und Lifestyle-Sache, früher lange Zeit ein elementares Bedürfnis, um zu überleben. Wie haben sich die Generationen vor uns ernährt? Welchen Kalorienbedarf hatten sie? Und was unterschied die Küche der Reichen von jener der Masse? Der Wiener Wirtschaftshistoriker Erich Landsteiner führt im Gespräch mit ORF III Moderatorin Mariella Gittler in die Geschichte unserer Nahrung.