Gesamtlänge aller Episoden: 6 hours 31 minutes
In dieser Episode erzählt Martin Kamer, wo er seine Sammlungsobjekte findet und erwirbt. Er erinnert sich an ein mit Gold besticktes Hofkleid aus roter Seide (Sackkleid), das er 1978 in Florenz gekauft hat. Kamer reist über London nach New York, das Kleid in der Tasche. Er tritt in Kontakt mit seinem Freund, dem berühmten Balletttänzer Rudolf Nurejew, der auch eine grosse Sammlung von historischen Kleidern hatte...
Martin Kamer erzählt von einer Auktion in London, in der Unordnung herrschte. Da wurde ein Kleid von Madame Paquin versteigert. Jeanne Paquin war eine wichtige Modeschöpferin und eine der ersten Frauen, die in Paris, London und in Buenos Aires Haute-Couture-Häuser geführt hat. Bei der Besichtigung im Auktionshaus entdeckt Kamer ein Kleid ohne Etikette (zirka 1915). Er weiss, dass es sich um ein Kleid von der Modeschöpferin Jeanne Lanvin handeln muss...
In dieser Episode spricht Martin Kamer über Kleiderknöpfe. Einige Knöpfe waren funktional, andere wurden aus rein dekorativen Gründen getragen. Eine Zeit lang war Stahl wertvoller als Silber. Entsprechend chic war es, Knöpfe und Schuhschnallen aus Stahl zu tragen. Kamer kauft bei einem Händler in London einen Herrenmantel. Dieser Mantel stammt aus Deutschland (zirka 1805)...
Schauplatz dieser Anekdote ist der Flohmarkt St. Louis in Paris. Eine Händlerin verkauft Martin Kamer in den 1980er-Jahren ein türkisches Kleid mit Pluderhose. Der gelbe Mantel und die himmelblaue Hose passen aufgrund der unterschiedlichen Stickereien nicht zusammen, das weiss Kamer. Er kaufte die beiden Teile trotzdem - und wird zwei Jahre später, als er bei derselben Händlerin wieder auf Einkaufstour ist, eine freudige Überraschung erleben...
Martin Kamer sammelt und handelt nicht nur mit historischer Mode, er leiht immer wieder Objekte aus seiner Sammlung an Museen weltweit aus. In dieser Folge erklärt er, wie dieser Prozess abläuft. Mit jeder Ausstellung entstehen neue Kontakte und daraus manchmal langjährige Kollaborationen und Freundschaften. Kamer spricht über seine Bedingungen, die er an seine Leihgaben knüpft. Klar ist, ein finanzieller Anreiz besteht nicht.
Martin Kamer spricht über das Phänomen, dass Dinge früher oder später zu einem Sammler kommen, wenn es sein muss. Kamer macht die Erfahrung, dass ein Objekt, das er - aus welchen Gründen auch immer - nicht ersteigern kann, irgendwann den Weg in seine Sammlung findet. Als Beispiel nennt er einen von Raoul Dufy entworfenen Schal. Kamer erinnert sich auch an ein spanisches Kleid aus Ananasfasern (um 1860). Und er spricht über das Auktionsfieber...
Martin Kamer sammelt nicht nur historische Damenkleider, auch historische Herrenkleider sind Teil seiner Sammlung. Sie machen etwa einen Viertel der Sammlung Kamer-Ruf aus. Luxuriöse Herrenkleider aus dem 18. Jahrhundert waren schon immer gefragt, Herrenkleider aus dem 19. Jahrhundert weniger. Dies hat sich in den letzten Jahren besonders auch in Museen dramatisch verändert. Die Zeiten haben sich geändert. Heute werden auch für historische Männermode aus dem 19...
Während seiner gesamten Karriere arbeitet Martin Kamer mit vielen Menschen auf professioneller Ebene zusammen. Mit Rita Brown, Jan Reeder, Kumi Sakurai, Judith Clark und Annette Soumilas verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit und besondere Freundschaft. In dieser Episode spricht Kamer darüber, wie die fünf "Ladies" in sein Leben kommen und wie sich die Zusammenarbeit gestaltet.
Der grösste Feind antiker Textilien und historischer Kleider ist die Kleidermotten. Auch Martin Kamer verliert einige Sammlerstücke an dieses gefrässige Insekt, er weiss sich aber mit der Zeit mit entsprechenden Massnahmen zu wehren. Zudem fällt Kamer auf, dass Motten Kleider mit gewissen Farbstoffen nicht anrühren.
Diese Auktion bleibt Martin Kamer ganz besonders in Erinnerung. Er nimmt an ihr telefonisch und anonym aus London teil. Nicht nur ersteigert er viele Sammlungsstücke für insgesamt sehr viel Geld, er schlägt in seiner Karriere gleichzeitig ein neues Kapitel auf: Von nun an interessiert er sich nicht länger nur für Kleider aus dem 18. und 19. Jahrhundert, sondern auch für Haute Couture.