Finanz Sorbet

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Folge 117 – Kommt die große Bankenpleite? 


Fangen wir mit der ersten Frage an: Was ist bei der SVB eigentlich passiert? 

Die SVB hat vor allem Start-Ups im Silicon Valley finanziert und Firmenkunden gehabt. Wie fast jede Bank, hat auch die SVB die Gelder ihrer Kunden bspw. in langfristig laufenden Anleihen angelegt. Möchten nun viele Kunden gleichzeitig ihr Geld bspw. transferieren, muss eine Bank je nachdem Anleihen verkaufen, um Liquidität zu erhalten. I.d.R. ist das kein Problem und kommt nur dann vor, wenn wirklich viele Kunden gleichzeitig ihr Geld wollen. So jetzt eben bei der SVB. Da die Finanzierung von eher risikoreichen Tech-StartUps in den letzten Monaten teilweise stark abgenommen hat, mussten eben viele von den Unternehmen an Ihr Geld.

Durch die gestiegenen Zinsen sind allerdings die Kurse der “alten” niedrig verzinsten Anleihen teilweise stark gesunken. Durch den Verkauf musste die SVB also diese Verluste realisieren. Um wieder genügend Liquidität zu erhalten, hat die SVB neue Aktien ausgegeben. Die Nachfrage nach den Aktien war allerdings sehr verhalten, sodass der Kurs der Aktien extrem eingebrochen ist. 

Durch diese Verunsicherung zogen noch mehr Kunden ihr Geld ab und transferierten es zu anderen Banken. Ein sogenannter Bank Run hat im Endeffekt stattgefunden. 

Am 10. März wurde die Bank durch die Federal Deposit Insurance Corporation (US-Einlagensicherung) übernommen. Der Handel der Aktie wurde auch ausgesetzt. 

Das war tatsächlich die erste größere Bankenpleite, seit der Finanzkrise 2008. 

Eine Rettung der Bank hat die US-Regierung ausgeschlossen. Kunden erhielten allerdings innerhalb von zwei Tagen wieder Zugriff auf Ihre Einlagen (bis 250.000,- USD). Vor allem diese Aktion hat den Finanzmarkt wieder beruhigt und weitere Bank Runs nicht aufkommen lassen. Generell sind aber Bankaktien weltweit nach diesen Vorkommnissen stark eingebrochen. 

Und was ist jetzt bei der Credit Suisse los?

Die Credit Suisse hat tatsächlich schon seit dem letzten Jahr Probleme, dass vor allem sog. High Networth Individuals und institutionelle Anleger ihre Gelder bei der CS abziehen. Dies liegt u.a. an diversen Skandalen wo die schweizer Bank verwickelt war und ist. Der Aktienkurs der Bank ist innerhalb von einem Jahr um ca. 75% eingebrochen. Eine Situation, die eher nicht das Vertrauen in die Bank stützt und noch mehr Geld-abflüsse verursacht. 

Aufgrund von Vorsichtsmaßnahmen und um die kontinuierliche Liquidität der Bank gewährleisten zu können, hat die Schweizer Nationalbank einen Kredit über ca. 50 Mrd. CHF gewährt. Zum Vergleich, die Marktkapitalisierung der CS liegt bei ca. 6,9 Milliarden CHF. 

Kommt jetzt die große Pleitewelle? 

Grundsätzlich sind beide Vorkommnisse unterschiedlicher Natur und hängen nicht direkt zusammen. Eine Pleite der Credit Suisse wird wahrscheinlich nicht stattfinden, dafür ist sie zu groß und würde im Ernstfall von der Schweizer Regierung gestützt werden. Im Zuge der Finanzkrise 2008 mussten außerdem die Banken, gerade in Europa, ihr Eigenkapital deutlich stärken, um eben vor solchen Bank Runs oder faulen Krediten gewappnet zu sein. Es zeigt sich wieder, das gesamte System besteht aus Vertrauen. Wenn dieses nicht mehr vorhanden ist, hat eine Bank ganz schnell Probleme. 

Übernahme durch die UBS ist aktuell im Gespräch, bisher aber eher als Gerücht. 

Um etwas Ruhe in den Markt zu bekommen, haben erste Anleger erwartet, dass die Zentralbanken ihre Zinsen nun nicht mehr so stark erhöhen wie geplant. Ob dies allerdings in Europa der Fall sein wird, ist eher unwahrscheinlich, da die Inflationsraten weiterhin sehr hoch sind und weitere Banken bisher keinen vermelden.

Generell ist für solide aufgestellte Banken die aktuelle Marktphase eine Goldgrube. Denn sie verdienen nun auch wieder mit Ihrem zweiten Geschäftsfeld, den Einlagen auf Sparkonten, Tagesgeldkonten und Festgeldkonten Geld. 

Wenn du Fragen zu diesem Thema hast, schreibe uns gerne und wir klären deine Fragen!

An fragen@finanzsorbet.de oder über Social Media.

Zum Schluss, wie immer ein Zitat. Heute vom ehemaligen IFO-Präsidenten Hans Werner Sinn:

“Es ist so, wie es immer war: Die Banken arbeiten mit ganz wenig Eigenkapital und gehen bei ihren Ausleihungen ins Risiko. Wenn es gut geht, dann haben sie schöne Erträge, die sie als Dividenden an ihre Eigentümer ausschütten. Wenn es schlecht geht, dann hofft man immer, dass der Staat mit einspringt.”

– Hans Werner Sinn

Bleibt informiert, eiskalt und ehrlich!

Diese Folge haben wir mit diesem* Mikrofon aufgenommen.

Geplant haben wir die Folge hiermit*.

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 March 21, 2023  28m