Ein kleiner, zufälliger Ausschnitt vom zeitgenössischen chinesisch-sprachigen Film.
Die Berlinale bietet immer auch die Gelegenheit Filme sehen zu können, die sonst nicht das Licht der Welt erblicken, weil sich kein Verleiher im Westen findet. Allein deswegen lohnt sich der Besuch. Flo freut sich seit jeher auf die 10 Festivaltage im Februar besonders auf die asiatischen Filme, weil hier immer viel Alltag und Essen im Arthouse-Stil inszeniert ist. Ein kleiner Urlaub im Kino, das zu dieser Zeit von Gleichgesinnten standesgemäß besucht wird, d.h. absolute Stille und kein Handyleuchten sobald die ersten Akkorde des Berlinale-Trailers erklingen. Dieses Jahr hat sich Flo drei chinesisch-sprachige Filme ausgesucht, die er Micz in dieser Episode vorstellt: THE SHADOWLESS TOWER von Zhang Lü, TOMORROW IS A LONG TIME von Jow Zhi Wei und ART COLLAGE 1994 von Liu Jian. Alle drei haben einiges gemein: sie sind lang und manchmal langweilig, aber beeindrucken durch die langsame Photographie und starken Charaktere. Bei zwei Filmen steht auch ein ähnlicher Konflikt im Mittelpunkt: die Vater-Sohn-Beziehung, bei der der Sohn auf unterschiedlichen Wegen auf der Suche nach sich selbst ist und sich dann auch irgendwie findet, was für ihn als Art sanfter Befreiung erlebt wird. Die Filme erzählen keine dramatische Geschichte, obwohl alle Zutaten des Dramas enthalten sind. Die Filme möchten einen anderen Fokus setzen, auf die Stärke der Menschlichkeit und der Zwischenmenschlichkeit.
Shownotes
Unsere Tour zur Episode starten wir am Ostbahnhof mit einem kleinen Experiment. Micz und ich nehmen unabhängig voneinander auf bevor wir zusammenkommen. Wir treffen uns ohne Schnitt mit einem Klatschen, um später unsere Spuren synchronisieren zu können. Eine gewisse Parallelität lässt sich bei uns schon raushören, wir sind eingespielt.
Vom Ostbahnhof laufen wir in Richtung Volkspark Friedrichshain und stellen bei der neuangelegte Treppe in der Friedensstraße fest, dass so der Höhenunterschied zwischen Prenzlauer Berg und Friedrichshain auf einen Blick aussehen könnte.
Beim Stichwort Berlinale passieren wir das Freilichtkino Friedrichshain, das bei der letzten Berlinale zur Coronazeit als Austragungsort hergehalten hat. Als wir den Großen Bunkerberg im Volkspark Friedrichshain erklimmen, fragen wir uns, ob wir, von oben betrachtet, schon mal eine ähnlich anmutende Route gelaufen sind und kommen auf unsere Eigentlich Folge 15 über 39 Stufen, bei der auch auf einen Trümmerberg gestiegen sind: dem Insulaner in Schöneberg, auf dem mehrere Sternwarten stehen. Berlins Berge sind also überwiegend Trümmerberge.
Das alte Kaufhof am Ostbahnhof im neuen Gewand So hoch ist der Prenzlauer Berg in einem Stück Auf der Anhöhe im Volkspark Friedrichshain