Frankreich im Jahr 1940. Der Norden des Landes ist von deutschen Truppen überrollt, Südfrankreich bleibt unbesetzt. Hier sammeln sich die vor dem Hitlerregime geflohenen Antifaschisten, die Nazigegner, die rechtzeitig davongekommenen Juden. Marschall Pétains Gendarmen sperren die Flüchtlinge in Lager und liefern sie an die Gestapo aus, wenn sie nicht Visa oder Transits vorweisen können, die sie zur Einreise in ein sicheres Land berechtigen.
Anna Seghers schrieb ihren Roman 1940 in Marseille. Diese Hafenstadt war Ziel vieler Flüchtlinge, hier gab es Konsulate, hier fuhren die Schiffe nach Portugal, nach Afrika, nach Amerika. Anna Seghers lässt in Marseille eine Gruppe Deutscher die Angst jener Jahre erleben, eine Angst, die zwingt, sich für jemand anders auszugeben, eine Angst, die Liebe unmöglich macht, eine Angst, die Menschen hindert, das Richtige zu tun.
In einer Zeit, in der die Deutschen zunehmend Schwierigkeiten haben, Flüchtlingen aus aller Welt eine neue Heimat oder auch nur eine Bleibe zu geben, erhält Anna Seghers Roman eine Aktualität eigener Art. Nur eine Generationsspanne ist es her, dass viele ihrer politischen Gesinnung treu gebliebene Deutsche auf die Zuflucht angewiesen waren, die andere Völker ihnen gaben.
Mit:
Seidler: Peter Lieck
Paul: Christoph Lindert
Marie: Heta Mantscheff
Arzt: Karl Michael Vogler
Eine Reisende: Heidy Forster
Mexikanischer Konsul: Alexander Costa
Amerikanischer Konsul: Drew Lucas
Eine Beamtin, Wirtin: Anneliese Meier
Kapellmeister aus Prag: Eduard Linkers
Männl. Stimme, französisch: Daniel Hauptmann
Weibl. Stimme, französisch, Wirtin: Marlies Compère
Priester: Hannes Seebauer
Regie: Wolf Euba
Technische Realisierung: Manfred Retsch, Barbara Liebrich
Bearbeitung: Bernhard Pfletschinger
Musik: diverse
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Vorstellung im OhrCast
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