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Schlimme Liebschaften Teil 1 / 2 (Gefährliche Liebschaften) (Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos) DRS 1978


"Unser Programm heißt: erobern!", verkündet die ruchlose Hauptakteurin Merteuil ihrem einzigen Vertrauten, dem Lebemann Valmont. Als 1782 Laclos' Briefroman erschien, löste er heftige moralische Entrüstung beim Publikum aus. Man glaubte ihm die erzieherische Absicht nicht ganz. Denn in dieser "Anatomie des sich selbst erkennenden Bösen" erregt die verfolgte Unschuld zwar Sympathie und Mitgefühl, aber die geniale Teufelin, die die Liebesintrige zur hohen Philosophie und zum großartigen Spiel um Macht erhoben hat, ruft - ob man will oder nicht - Respekt und Bewunderung hervor. Die alles beherrschende und sogar noch im Untergang unberührbar bleibende Frau von Merteuil weiß von sich zu sagen: "Ich stieg in mein eigenes Herz, und dort studierte ich die Herzen der anderen."
Liebe darf nur Mittel zur Herrschaft über Menschen, zum gesellschaftlichen Erfolg sein. Eine Frau verführen ist erst halbe Arbeit; die andere Hälfte: sie verderben. So ist in "Schlimme Liebschaften" die gute Gesellschaft unmittelbar vor der Französischen Revolution beschaffen.

Die moralische Absicht des Autors Choderlos de Laclos (1741 - 1803), der auch ein Traktat über die Erziehung der Frauen verfaßte und die Veränderung aller gesellschaftlichen Verhältnisse, d.h. die Revolution forderte, vermittelt sich in "Les liaisons dangereuses" auf der Ebene der subtilen psychologischen Analyse der privilegierten Gesellschaft des Ancien regime, deren Spielregeln virtuos in Szene gesetzt und - um sie zu zerstören - entlarvt werden. Aber nicht allein deshalb fasziniert und inspiriert das brillante Buch auch nach mehr als 200 Jahren. Die darin enthaltene Kritik an menschenverachtenden Machtspielen wird heute als genauso aktuell empfunden wie die Kritik an zum bloßen Konsum herabgewürdigter Sexualität. "Nur die Lust bringt die Geschlechter zusammen, und doch reicht sie nicht aus, eine Beziehung zu ernähren. Wenn nicht so etwas wie Liebe im Spiel ist, führt Lust unweigerlich zum Ekel."

Der Dramatiker Heiner Müller fand in dem französischen Briefroman die Hauptmotive für sein 1982 in Bochum uraufgeführtes Stück "Quartett".

Mit:
Renate Schroeter: Frau von Merteuil
Christoph Bantzer: Herr von Valmont
Sunnyi Melles: Cecile Volanges
Eva Maria Duhan: Frau von Volanges
Eleonore Weisgerber: Praesidentin Tourvel
Hanna Burgwitz: Frau von Rosemonde
Reinhard Sannemann: Ri

Regie: Claude Pierre Salmony
Übersetzung: Heinrich Mann
Technische Realisierung: Jack Jakob
Regieassistenz: Aldo Gardini

Musik: André-Ernest-Modeste Grétry



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 September 30, 2022  1h0m