DienstTag - Menschen, die Staat machen

Hallo und herzlichen Willkommen zu DienstTag – Menschen, die Staat machen. Der Podcast des dbb – beamtenbund und tarifunion. Über den öffentlichen Dienst gibt es viele Klischees. Zu langsam, zu bürokratisch, „Schreibtischtäter“. Es wird Zeit, dass jemand mit den Vorurteilen aufräumt! Der Öffentliche Dienst - Das sind Lehrkräfte, Jobcenter-Mitarbeitende, Lokführer - und Polizist:innen, Steuerfachleute, Kita-Beschäftigte und noch so viele mehr. Der dbb setzt sich für alle diese Menschen ein und ist als Dachverband für über 40 Gewerkschaften zuständig. Was erlebt eine Streifenpolizistin mit Migrationshintergrund? Warum entscheidet man sich als Berufseinsteiger für den öffentlichen Dienst? Wie steht es um die Digitalisierung an den Schulen? Diesen und noch mehr Fragen geht unsere Moderatorin Steffi Schaller auf den Grund und sie werden alle bei „DienstTag“ beantwortet. Überall, wo es Podcasts gibt.

https://dbb-diensttag.blogs.audiorella.com

subscribe
share






Folge 12: Ute Dörfler, Bewährungshelferin


„Vom Eierdieb bis zum Mörder ist alles dabei“

 

Ute Dörfler betreut als Bewährungshelferin bis zu 80 sogenannte „Probanden“ gleichzeitig, höchstens 60 fordert ihr Berufsverband, eine Obergrenze von 40 wäre ideal. 

 

„Da kann man keine Wunder vollbringen“, erzählt die 52-jährige Bewährungshelferin aus Weimar. Man bräuchte vor allem mehr Zeit für Flexibilität und Einzelbetreuung. Trotz der Überlastung leisten die Kolleginnen und Kollegen der Justizsozialarbeit viel: Die Rückfallquote liegt stabil bei nur 30 Prozent, mehr als zwei Drittel schaffen also den Neustart in ein „normales“ Leben. Viele „Probanden“ kommen dabei aus prekären sozialen Verhältnissen. Das falsche soziale Umfeld ist oft ein Hauptproblem bei der Resozialisierung. Dörfler: „Aber wo findet man andere, ‚saubere‘ Freunde und wie entkommt man neuen – oder alten – sozialen Anhängigkeiten?“

 

Neben der Kontrolle der Einhaltung der Bewährungsauflagen ist deshalb die Netzwerkarbeit, die Hilfe bei der Suche nach einer passenden Selbsthilfegruppe, nach einem neuen Job oder einer Wohnung von zentraler Bedeutung für den erfolgreichen Wiedereinstieg in die Gesellschaft. Die Klientel, mit der Ute Dörfler zu tun hat, ist überwiegend männlich und aus allen Altersgruppen. Die Betreuung dauert meist zwei bis drei, in Einzelfällen aber auch mal fünf Jahre. „Vom Eierdieb bis zum Mörder ist alles dabei. Es ist wichtig, emphatisch zu sein und sich auch als Mensch einzubringen“, erklärt Dörfler. „Man darf aber nicht mit jeder traurigen Geschichte mitleiden. Das hat in unserem Beruf nichts mit Abstumpfung zu tun, sondern mit Selbstschutz.“  


fyyd: Podcast Search Engine
share








 September 12, 2023  34m