Blick zurück nach vorne. Perspektiven auf und gegen Rechts!

Gemeinsam mit Expert*innen aus der Praxis nehmen wir rechte Phänomene unter die Lupe. Wir sprechen über die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Verschwörungsideologien. Und über damit verbundene Taten und Netzwerke, wie die Terroranschläge in Hanau und Halle, den Nationalsozialistischen Untergrund, die Terrorserie in Berlin Neukölln und Gewalt gegen LGBTIQ*. Wir werfen sowohl einen »Blick zurück« auf Entwicklungen und Zuspitzungen, als auch »nach vorne« auf Gegenstrategien und Handlungsmöglichkeiten. Zurückschauen heißt, aus Leerstellen und Fehlern lernen und Dinge anders machen. Wir schauen zurück, um nach vorne schauen zu können. Damit wir dem entgegentreten können, was da aus der rechten Ecke noch kommen mag. Ein Podcast von der Agentur für soziale Perspektiven & studio lärm. Kollektiv für politische Audioproduktionen Mehr Infos auf www.blick-zurück-nach-vorne.de

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episode 2: #2 Der Anschlag von Halle


Für diese Folge haben wir mit Esther über den rechtsterroristischen Anschlag in Halle gesprochen. Am 9. Oktober 2019 ermordete ein Rechtsterrorist zwei Menschen in Halle. Er hatte versucht an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, schwer bewaffnet in eine Synagoge einzudringen und die dort Versammelten zu töten. In der Synagoge befanden sich zum Tatzeitpunkt 51 Menschen. Aufgrund einer abgeschlossenen Tür gelang es dem Täter nicht, die Synagoge zu betreten. Daraufhin ermordete er Jana L., die sich ihm vor der Synagoge näherte. In einem nahegelegenen Imbiss tötete er Kevin S. Auf seiner Flucht versuchte er, weitere Menschen zu töten. Seine Motivation war antisemitisch und rassistisch.

Esther ist Schriftstellerin und hat das Buch „Hab keine Angst, erzähl alles! Das Attentat von Halle und die Stimme der Überlebenden“ herausgegeben. Gemeinsam haben wir zurückgeschaut und darüber gesprochen, wie es zu dem Buch kam, welche Motivation Esther hatte und was der Titel bedeutet.

Wir haben aber auch nach vorne geschaut und darüber gesprochen, was wir gelernt haben. Esther betont, dass eine große Solidarisierung zwischen den verschiedenen Betroffenen stattgefunden hat. Zudem gab es viele zivilgesellschaftliche Gruppen, die die Betroffenen beim Prozess u. a. mit Kundgebungen solidarisch begleitet haben. Auch gesellschaftlich hat sich etwas verändert: von vielen Medien wurde aufgrund des Wunsches der Betroffenen der Name des Attentäters nicht genannt.

Wichtig ist Esther die Herstellung von Bündnissen durch alle Betroffenheiten hindurch und die Selbstorganisation von Betroffenen, die sie auch schon an vielen Stellen wachsen sieht. Esther erzählt, dass die Betroffenen aus Halle nach dem Anschlag in Hanau dort hingefahren sind und wünscht sich, dass Menschen an die Orte gehen und die Betroffenen unterstützen.

Mehr Informationen und Erklärungen findet ihr unter: https://blick-zurueck-nach-vorne.de/podcast/der-anschlag-von-halle/


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 October 5, 2023  38m