Blick zurück nach vorne. Perspektiven auf und gegen Rechts!

Gemeinsam mit Expert*innen aus der Praxis nehmen wir rechte Phänomene unter die Lupe. Wir sprechen über die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Verschwörungsideologien. Und über damit verbundene Taten und Netzwerke, wie die Terroranschläge in Hanau und Halle, den Nationalsozialistischen Untergrund, die Terrorserie in Berlin Neukölln und Gewalt gegen LGBTIQ*. Wir werfen sowohl einen »Blick zurück« auf Entwicklungen und Zuspitzungen, als auch »nach vorne« auf Gegenstrategien und Handlungsmöglichkeiten. Zurückschauen heißt, aus Leerstellen und Fehlern lernen und Dinge anders machen. Wir schauen zurück, um nach vorne schauen zu können. Damit wir dem entgegentreten können, was da aus der rechten Ecke noch kommen mag. Ein Podcast von der Agentur für soziale Perspektiven & studio lärm. Kollektiv für politische Audioproduktionen Mehr Infos auf www.blick-zurück-nach-vorne.de

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episode 3: Der Anschlag von Hanau


Für diese Folge haben wir mit Newroz Duman von der Initiative 19. Februar Hanau über Selbstorganisierung, Erinnerung, Gerechtigkeit und die Forderung nach Aufklärung gesprochen. → https://blick-zurueck-nach-vorne.de/podcast/der-anschlag-von-hanau/

Die Initiative hat sich anlässlich eines der schlimmsten Terroranschläge der jüngeren deutschen Geschichte gegründet. Am 19. Februar 2020 ermordete ein Rechtsterrorist 9 Menschen aus rassistischem Motiv in Hanau. Ihre Namen sind:

Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.

Newroz hat uns erzählt, wie sich die Initiative 19. Februar Hanau nur wenige Tage nach dem Terroranschlag gegründet hat. Newroz betont, dass sie in Hanau das gemacht haben, was sie schon seit Jahrzehnten machen: Selbstorganisierung von Betroffenen rassistischer Gewalt, Strukturen aufbauen und sich mit anderen Aktivist*innen und Initiativen vernetzen. Die Initiative war schnell vor Ort, hat mit den Menschen an den Tatorten getrauert und die #Namen der Verstorbenen laut gesagt, gerufen und geschrien. Sie haben auch schnell einen Ort organisiert, an dem sich alle Betroffenen versammeln, reden, gemeinsam trauern, sich vernetzen und kämpfen können.

Wir haben zurückgeblickt auf das Jahr 2015, auf weitere rechte Morde und die Verantwortung der ganzen Gesellschaft für diese mörderische rechte Gewalt. Wir haben aber auch zurück geschaut auf eine Kontinuität antirassistischer Kämpfe. Es gab auch viel Protest und Widerstand.

Wir haben auch wieder nach vorne geschaut und darüber gesprochen, was wir gelernt haben und was Konsequenzen sind, die noch gezogen werden müssen. Newroz erzählt, dass sie es als Initiative geschafft haben, die Namen der Opfer in den Mittelpunkt zu stellen. Es war ein Novum, dass Nachrichtensendungen mit den Namen der Opfer begonnen haben oder dass für alle klar war, dass man keine Veranstaltung ohne die Perspektive der Betroffenen machen kann.

Die Initiative 19. Februar Hanau kämpft weiter für Gerechtigkeit und Aufklärung. Beispielsweise wurde am 19. September die neue Homepage Kein Abschlussbericht veröffentlicht, die sich mit dem Untersuchungsausschuss in Hanau beschäftigt, Fakten aufbereitet und weiter Aufklärung fordert.

Mehr Informationen und viele weiterführende links findet ihr unter https://blick-zurueck-nach-vorne.de/podcast/der-anschlag-von-hanau/


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 October 11, 2023  42m