Blick zurück nach vorne. Perspektiven auf und gegen Rechts!

Gemeinsam mit Expert*innen aus der Praxis nehmen wir rechte Phänomene unter die Lupe. Wir sprechen über die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Verschwörungsideologien. Und über damit verbundene Taten und Netzwerke, wie die Terroranschläge in Hanau und Halle, den Nationalsozialistischen Untergrund, die Terrorserie in Berlin Neukölln und Gewalt gegen LGBTIQ*. Wir werfen sowohl einen »Blick zurück« auf Entwicklungen und Zuspitzungen, als auch »nach vorne« auf Gegenstrategien und Handlungsmöglichkeiten. Zurückschauen heißt, aus Leerstellen und Fehlern lernen und Dinge anders machen. Wir schauen zurück, um nach vorne schauen zu können. Damit wir dem entgegentreten können, was da aus der rechten Ecke noch kommen mag. Ein Podcast von der Agentur für soziale Perspektiven & studio lärm. Kollektiv für politische Audioproduktionen Mehr Infos auf www.blick-zurück-nach-vorne.de

https://blick-zurueck-nach-vorne.de/

subscribe
share






episode 4: Rassismus in den Sciherheitsbehörden


Für diese Folge haben wir mit Fabienne von KOP – Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt und Vivian von ISD – Initiative Schwarze Menschen in Deutschland über Rassismus und deutsche Sicherheitsbehörden gesprochen.

Wir erfahren immer wieder von der rassistischen Kriminalisierung von Betroffenen rechten Terrors, von fehlender Aufklärung rechter Anschläge, von der Verwicklung von Beamt*innen in rechte Netzwerke und Chatgruppen oder von rassistischen Polizeikontrollen mit hartem Gewalteinsatz. Bekannte Beispiele aus Deutschland sind: Der Tod von Oury Jalloh, der 2005 in Dessau in einer Gewahrsamszelle starb; Der Tod des 16-Jährigen Mouhamed Dramé, der in Dortmund von Polizisten erschossen wurde, oder Ferhat Mayouf, der in der Justizvollzugsanstalt Moabit starb.

Zuerst haben wir ein Blick zurück geworfen auf Entwicklungen und Zuspitzungen. Es gibt eine massive Ausweitungen von Befugnissen, Einsatzfeldern und Aufgaben von Sicherheitsbehörden. Die Polizei wird beispielsweise in sehr vielen Fällen hinzugezogen, wenn es um häusliche Gewalt geht, wenn sich wohnungslose Menschen irgendwo aufhalten oder Häuser besetzt werden. Vivian fragt, ob das wirklich Aufgaben sind, die die Polizei lösen sollte und erklärt, dass es in vielen Fällen eher soziale Lösungen braucht. Fabienne geht darauf ein, dass der NSU-Komplex gezeigt hat, wie rassistisch die Sicherheitsbehörden in Deutschland arbeiten.

Wir haben aber auch nach vorne geschaut. Es gibt bereits viele wichtige Kampagnen, die Wissen weitergeben und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Eine wichtige Kampagne, an der unter anderem KOP und ISD gemeinsam arbeiten, ist „Go Film The Police“. Die Kampagne klärt darüber auf, was du beim Filmen von Polizeieinsätzen beachten musst und fordert auf, dies zu tun, um die Brutalität der Polizei als organisierte Gewalt sichtbar zu machen. Eine weitere Kampagne ist „Ban! Racial Profiling. Gefährliche Orte abschaffen“. „Death in Custody“ wurde als Reaktion auf die vielen ungeklärten Todesfälle Schwarzer Menschen und People of Color in Gewahrsam gegründet, informiert über diese und macht Erinnerungsarbeit.

Zuletzt nennen die beiden noch wichtige Beratungsstellen und Gruppen: ReachOut ist eine Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und Bedrohung in Berlin. Each One Teach One hat eine Anti-Diskriminierungsberatung und bietet Beratung für Schwarze, afrikanische und afrodiasporische Menschen in Berlin in allen Fällen von Diskriminierung. LesMigras bietet Beratung für Lesben, bisexuelle Frauen, trans*, inter, nicht-binäre und queere Menschen an.

Mehr Informationen und viele weiterführende links findet ihr auf unserer Homepage: https://blick-zurueck-nach-vorne.de/podcast/rassismus-in-den-sicherheitsbehoerden/


fyyd: Podcast Search Engine
share








 October 13, 2023  48m