Blick zurück nach vorne. Perspektiven auf und gegen Rechts!

Gemeinsam mit Expert*innen aus der Praxis nehmen wir rechte Phänomene unter die Lupe. Wir sprechen über die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus, Queerfeindlichkeit und Verschwörungsideologien. Und über damit verbundene Taten und Netzwerke, wie die Terroranschläge in Hanau und Halle, den Nationalsozialistischen Untergrund, die Terrorserie in Berlin Neukölln und Gewalt gegen LGBTIQ*. Wir werfen sowohl einen »Blick zurück« auf Entwicklungen und Zuspitzungen, als auch »nach vorne« auf Gegenstrategien und Handlungsmöglichkeiten. Zurückschauen heißt, aus Leerstellen und Fehlern lernen und Dinge anders machen. Wir schauen zurück, um nach vorne schauen zu können. Damit wir dem entgegentreten können, was da aus der rechten Ecke noch kommen mag. Ein Podcast von der Agentur für soziale Perspektiven & studio lärm. Kollektiv für politische Audioproduktionen Mehr Infos auf www.blick-zurück-nach-vorne.de

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episode 5: Verschwörungsideologie


Für diese Folgen haben wir mit Planke von der Antiverschwurbelten Aktion und Karl von Entnazifizierung jetzt! über Verschwörungsideologien gesprochen. Das Thema ist auch bereits in allen vorherigen Folgen aufgetaucht. Ob wir über die extreme Rechte, über Rassismus oder die Attentate in Halle und Hanau gesprochen haben, Verschwörungsideologien und fake news sind zentral für viele menschenfeindliche Bewegungen, Ideologien und Taten. Auch in den kommenden Folgen zu Antifeminismus und Queerfeindlichkeit werden Verschleierungsideologien eine Rolle spielen.

Eine Verschwörungserzählung ist die Überzeugung, dass ein Ereignis anders ist, als wir denken oder in der Öffentlichkeit besprochen wird, und dass es eine Verschwörung mächtiger Akteur*innen gibt, die versuchen das zu verheimlichen. Die meisten Verschwörungserzählungen sind antisemitisch, weil in den Erzählungen diese erfundene mächtige Elite als jüdisch imaginiert wird.

Ein Beispiel für eine extrem rechte Verschwörungserzählung, die verheerende Folgen hatte und hat, ist die Idee vom „großen Austausch“. Karl hat uns erzählt, dass eine aktuelle repräsentative Studie (das heißt mit genügend Befragten) belegt, dass 25% der Deutschen an den „großen Austausch“ glauben. Die Verschwörungserzählung behauptet, dass es eine Gruppe von mächtigen Personen gäbe, die daran arbeiten würde, das „deutsche Volk“ auszutauschen, das heißt durch Menschen aus anderen nicht-europäischen Ländern zu ersetzen. Planke hat ergänzt, dass die Verschwörungserzählung vom „großen Austausch“ auch international für rechtsterroristische Anschläge eine enorme Rolle gespielt hat. Beispielsweise in Christchurch (Neuseeland), wo am 15. März 2019 ein Rechtsterrorist 51 Menschen in zwei Moscheen ermordete, oder in El Paso (USA), wo am 3. August 2019 ein Rechtsterrorist 22 Menschen in einem Supermarkt erschoss, oder in Buffalo (USA) wo am 14. Mai 2022 ein Rassist 10 Afroamerikaner*innen in einem Supermarkt tötete.

Wir haben zurück geschaut auf verschwörungsideologische Netzwerke in Sicherheitsbehörden und auf die Corona Pandemie. Wir haben aber auch nach vorne geblickt auf Gegenstrategien und Handlungsmöglichkeiten.

Falls ihr selbst betroffen seid oder Leute kennt, die an Verschwörungserzählungen glauben, sucht euch Hilfe. Die Beratungsstelle Entschwört unterstützt Personen, aus deren persönlichen Umfeld ein Mensch an Verschwörungserzählungen glaubt → https://entschwoert.de/

Mehr Infos und links auf unserer Homepage: https://blick-zurueck-nach-vorne.de/podcast/verschwoerungsideologie/


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 October 18, 2023  41m