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ERF Plus - Wort zum Tag Herzensumkehr


Zwanzig Jahre nach der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus betreut Paulus ein Netzwerk von christlichen Gemeinden. Auch in der Hauptstadt gibt es bereits eine bunt zusammengewürfelte Jesusgemeinschaft. Ihnen schreibt der Apostel aus Korinth. Am Ende des Schreibens grüßt er einige von ihnen namentlich. Priscilla und Aquila, Epänetus und Maria, Andronicus und Junia und viele andere. Teilweise waren die Adressaten frühere Mitarbeiter in einem seiner Reiseteams.

Die Gemeinde in Rom insgesamt kennt der Apostel nur vom Hörensagen.

Er weiß aber: Dort leben Christen aus vielen Völkern und solche, die in der jüdischen Religion aufgewachsen sind. Einige aus dieser Gruppe achten auch als Jesusleute darauf, die Richtlinien und Gebote der Thora genauestens einzuhalten. Sie stehen in der Gefahr, sich den Weg in den Himmel mit eigener Anstrengung verdienen zu wollen.

Paulus selbst ist von seiner Herkunft her Judenchrist, durch seinen Dienst aber besonders mit den Menschen aus den vielen Völkern verbunden. Bevor er selbst nach Rom kommt, will er die Gemeinde dort vorbereiten auf seinen Besuch. Sie sollen ihr neues Leben nicht auf falschen Vorstellungen aufbauen.

So spricht er im zweiten Kapitel des Römerbriefes besonders die gesetzestreuen und stolzen Juden an. Menschen, die andere verurteilen, wenn sie nicht die vielen Gebote des Judentums einhalten wie z.B. Waschungen oder Speisevorschriften. Dafür nehmen sie es aber selbst nicht genau mit ihrer Moral. Paulus hat es am Ende von Kapitel eins ganz konkret angesprochen: Neid, Streit, Betrug. Sexuelle Freizügigkeit, Mordgedanken und vieles Böse mehr herrschen in dieser Gemeinschaft.

Seine klaren Worte an jeden dieser Jesusfreunde – Römerbrief, Kapitel zwei, Vers vier – lauten dann: Verachtest du den Reichtum von Gottes Güte, Geduld und Langmut, und erkennst nicht, dass dich seine Güte zur Buße leitet?

Der Theologe Adolf Schlatter gibt als andere Übersetzungsmöglichkeit für Buße den sehr anschaulichen Begriff „Herzensumkehr“ an. Paulus legt also den Finger in die Wunde.

Weil er weiß, nichts ändert sich, wenn man nur Gras drüber wachsen lässt.

Wie passt das zu dem, was heute gelebt und verkündet wird? Ja, niemand soll vor den Kopf gestoßen werden. Aber um wirklich anzukommen in einer neuen Beziehung zu Gott, denke ich, muss aufgeräumt werden mit dem alten gottlosen Leben.

Ich gebe zu, mich fordert das mächtig heraus. Nicht nur, wenn ich mich auf eine Predigt vorbereite. Ich frage mich: Wer ist am Sonntagmorgen auf Sinnesänderung eingestellt?

Und wer will gegen die Erwartungen seines Publikums sprechen?

Aber was passiert, wenn wir uns immer gegenseitig nach dem Mund reden?                         
Noch einmal das Zitat von Paulus: Dann - „verachten wir den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut“, und verstehen wir nicht, dass „Gottes Güte uns zur Herzensumkehr leiten“ will.

Hinter dem deutschen "Buße" – oder "Herzensumkehr" - steckt das Wort „metanoia“. Das bedeutet im Griechischen sehr viel mehr als nur „Umkehr“. Eine Änderung der Lebenseinstellung ist gemeint. Eine neue Weltsicht, einen neuen Platz im Leben einnehmen.

Miteinander darüber zu sprechen ist befreiend. Wenn wir dabei deutlich machen, wie sich diese Sinnesveränderung in und durch uns auswirkt.

Wie oft sind Menschen in der Gefahr, stolz zu werden auf ihre Leistungen im Glauben. Auf ein“ braves“ Leben. Das neue Leben von Gott kann sich keiner verdienen. Es bleibt ein Geschenk von oben. Wenn Menschen es annehmen, muss sich ihr Leben von innen verändern und auch nach außen erneuern. 

Möge diese Herzensumkehr tief in mein und in Ihr Herz fallen. Gott will uns den Mut schenken, andere darauf anzusprechen. Wo auch immer – öffentlich oder unter vier Augen. Liebevoll, aber deutlich.

Autor: Ingrid Heinzelmaier

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 October 19, 2023  4m