Radio Bob - aus der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ)

Radio Bob Informationen aus der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen in Salzburg Der Sendungsname ist eine Reverenz an Robert Jungk. Er war einer der Erfinder der Zukunftsforschung und Väter der Anti-AKW-Bewegung, Ehrenbürger der Stadt Salzburg und Träger eines Alternativen Nobelpreises. Der Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten bei der Wahl 1992 – von FreundInnen und Kollegen einfach „Bob“ genannt – war davon überzeugt: unser aller Zukunft ist nicht vorherbestimmt. Die Menschen können und müssen sie mitgestalten. Jungk wollte, dass sie sich einbringen und damit Betroffene zu Beteiligten machen. Diese 14-tägliche Radiosendung möchte einen Teil dazu beitragen. Wir berichten aus der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen (JBZ) im Salzburger Stadtwerk in Lehen, einer Einrichtung für kritische und kreative Zukunftsforschung. Ihr Auftrag gemäß Stiftungserklärung: „mögliche, wahrscheinliche, gewünschte oder unerwünschte Zukünfte“ in den Blick zu nehmen und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die JBZ wirkt als Informationszentrale für Fragen und Probleme, welche die Zukunft betreffen...

https://cba.media/podcast/radio-bob-informationen-aus-der-robert-jungk-bibliothek-fuer-zukunftsfragen

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Radio Bob (S02E05) 27.02.19 Zwischen Hoffnung und Verzweiflung: Robert Jungk – Günther Anders – Ernst Bloch


Micaela Latini ist die erste Literaturwissenschaftlerin und die erste Italienerin, die ein Robert-Jungk-Stipendium erhalten hat. Die junge Römerin interessiert sich für eine besondere Dreiecksbeziehung: Sie stellt Robert Jungk, Günther Anders und Ernst Bloch gegenüber und vergleicht deren Arbeiten, Werke und Denkweisen. Das Stipendium wird jährlich von der Stadt Salzburg in Kooperation mit der JBZ vergeben. Radio Bob berichtet von den Ergebnissen ihres Forschungsaufenthalts im Winter 2018/19.

Die zentrale Aussage: Mit Anders verbindet Robert Jungk die Kritik an der Zerstörungskraft des Atomzeitalters, mit Bloch das „Prinzip Hoffnung“. Günther Anders und Ernst Bloch gelten als philosophische Theoretiker. Jungk hingegen war immer ein Aktivist, Chronist und Zukunftsdenker, der die Umsetzung realer Utopien ganz praktisch einforderte. Dafür steht sein Satz: „Die Zukunft beginnt mit jedem Tag und jedem Menschen wieder neu“.

Günther Anders und Robert Jungk teilen die Kritik an der Zerstörungskraft des Atomzeitalters. Zwischen den beiden gibt es ein dichtes Netzwerk an Kontakten und viele Querverweise – der Kontakt zwischen Anders und Jungk ist besonders durch den „Fall Eatherly“ bekannt. Der steht exemplarisch für die Schuldfrage im Atomzeitalter. Claude Eatherly war Pilot bei der amerikanischen Luftwaffe und gab 1945 das entscheidende Kommando für den Abwurf der Bombe über Hiroshima. Bald danach plagten ihn Gewissensbisse, Schuldgefühle und Alpträume. Um sich selbst zu bestrafen, beging er etliche Überfälle und Einbrüche. Im Juni 1959 schrieb Günther Anders an Eatherly, daraus entstand ein Briefwechsel, der 1962 als Buch im Rowohlt Verlag veröffentlicht wurde. Das Buch wurde ein viel gelesenes Werk der Anti-Atomwaffen-Bewegung und in viele Sprachen übersetzt. Das Schicksal Eatherlys ließ auch Robert Jungk nicht kalt, sodass er das Vorwort für die deutsche Fassung von Anders‘ Buch verfasste.

Seit 2008 vergibt die Stadt Salzburg im Rahmen des Programms „Scientists in Residence“ ein Stipendium in Erinnerung an den Zukunftsforscher Robert Jungk. In Kooperation mit der JBZ gibt es auch 2019 wieder für Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, zwei Monate in Salzburg zu einen Zukunftsthema zu arbeiten. Bewerbungen dafür sind bis zum 20. Juni 2019 möglich. Details zum Download als pdf-File hier.

netto 18,34 Min. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung: Robert Jungk – Günther Anders – Ernst Bloch

 

 


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 February 11, 2019  29m