Vom Ende der 48er Revolution bis zur Votivkirche
Die niedergeschlagene Revolution von 1848 führte zu einem Generationswechsel im österreichischen Kaiserhaus. Kaiser Ferdinand der Gütige dankte am 2. Dezember 1848 zugunsten seines 18-jährigen Neffen Franz Joseph ab und zog sich nach Böhmen zurück - unter Mitnahme eines großen Teils der kaiserlichen Apanage und des Erbes seine Vaters, Kaiser Franz I. Er lebte fortan am Hradschin in Prag und verwaltete seine Güter in Reichstadt sehr erfolgreich. Der Reichstag wurde aufgelöst, eine durch diese Institution erarbeitete Verfassung kam nicht zustande. In Ungarn konnte die Revolution nur mit Hilfe russischer Truppen niedergeschlagen werden, es kam zu einer großen Zahl an Hinrichtungen und Repressalien. Im Februar 1853 mißglückte ein Attentatsversuch des ungarischen Schneidergesellen János Libényi auf Kaiser Franz Joseph. Diese Errettung war der Anlass für den Bau der Votivkirche, der zum Teil durch Spenden der "Völker der Monarchie" finanziert wurde.