„Steine und Erden“ heißt der neue Gedichtband von Jan Wagner, der bei Hanser Berlin erschienen ist. Der in Hamburg geborene Lyriker, Essayist, Hörspielautor und Übersetzer hat für seine Werke zahlreiche Preise gewonnen, darunter 2015 den Preis der Leipziger Buchmesse für den Gedichtband „Regentonnenvariationen“ – als bislang einziger Lyriker in der Kategorie Belletristik. 2017 folgte der renommierte Georg-Büchner-Preis, neben vielen weiteren bisher. Im Zentrum von Wagners poetischen Porträts und Momentaufnahmen stehen kleine, unscheinbare Alltagsgegenstände wie ein Löffel oder ein Glas Milch. Formal orientiert er sich an alten Gedichtformen aus aller Welt, vom Sonett über das Haiku bis zum arabischen Ghasel, die er allerdings immer wieder spielerisch unterwandert und bricht. Im Gespräch mit Judith Hoffmann erzählt er von seiner Vorliebe für Sprachspielereien und über die Qualität guter Gedichte, Kontinente und Jahrhunderte zu überbrücken.