VerasTagundNachtBuch

In "Veras Tag und Nacht Buch" präsentiere ich, was mich inspiriert und bewegt. Bekanntes, Unbekanntes und echte Raritäten wie die "Ode an Singer" des flämischen Dichters Paul van Ostaijen. Daneben erwarten Euch Heine, Goethe, Schwitters, Lasker-Schüler und manch eigener Text. Ein Zu-Hörbuch zum Träumen und Wachen, Hinhören und Aufhorchen. Jeden Sonntag kommt eine Aufnahme hinzu.

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Hugo Ball: Gadji beri bimba


Vera Rosenbusch liest "Gadji beri bimba" von Hugo Ball. Poesie ist Klang. Lebendig wird sie erst, wenn man sie laut liest. 1916 trug Hugo Ball sein Lautgedicht zum ersten Mal im Cabaret Voltaire in Zürich vor. In einem "kubistischen" Pappanzug, der an ein Bischofs-Ornat erinnerte, gab er zwischen zwei Notenständern eine groteske Erscheinung ab und verwirrte sein Publikum. Wer "Gadji beri bimba" hört, weiß nicht ganz genau, wovon die Rede ist, kann sich aber jede Menge vorstellen. Seine Phantasie wendet sich gegen das, was als "Sinn" unser Leben durchzieht. Ohne sprachlichen Sinn können wir nicht existieren -- andererseits ist er bis in die kleinste Silbe, die minimalste Betonung abhängig von sozialen Machtverhältnissen. Es gibt keine neutrale oder gar "unschuldige" Sprache. Lasst Euch vom Klang dieses wunderbaren Gedichts anregen zu Ohrenlust und Sprachkritik! Als kleiner Tipp: Eine völlig andere Vertonung des Gedichts bieten die "Talking Heads". Sie trägt den Titel "I Zimbra" und findet sich auf der CD "Fear Of Music": https://www.youtube.com/watch?v=qKFn66dzdz0


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 December 31, 2023  2m