Dieter wendet sich in dieser Folge einem über lange Zeit marginalisierten Thema der NS-Geschichte zu: der Opfergruppe der Sinti und Roma. Weit über das Ende der NS-Diktatur hinaus wurden sie nicht als solche anerkannt und mussten für diese Anerkennung einen mühsamen und langen Weg gehen.
Um das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven anzugehen, sind heute zu Gast Dr. Armin Koch, Fachberater Geschichte am ZSL und Referendarsausbilder am Seminar Weingarten, und Philipp Reinhardt, sein ehemaliger Schüler und als Sinti Ko-Autor eines Unterrichtskonzepts zum Zwangslager Ummenwinkel. Darin wird die Geschichte der Sinti im Ravensburg der 1930er und 1940er in einen größeren Kontext eingeordnet.
Im Podcast wird an vielen komplizierten Bereichen der Geschichtsforschung und -didaktik gerührt: Wie soll man solch ein monströses Thema im Unterricht angemessen behandeln? Was muss unbedingt beachtet werden, was sollte man vermeiden? Welche Perspektiven und welche Sprachregelungen sind zu beachten? Und natürlich – wie kann man heute antiziganistischen Haltungen begegnen?
Das besprochene Unterrichtsmodul erhält man über eine schulinterne Lehrerfortbildung des ZSL oder direkt bei Armin Koch (armin.koch@zsl-rstue.de).
Weitere Links zum Thema beim LBS BW:
Die gesellschaftliche Ausgrenzung der Sinti und Roma im Nationalsozialismus:
https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/geschichte/unterricht/9-10/3-3.1/sinti
Sinti und Roma im Geschichtsunterricht der Kursstufe:
https://www.schule-bw.de/faecher-und-schularten/gesellschaftswissenschaftliche-und-philosophische-faecher/geschichte/unterricht/11-12/3-4-3-4/sintiroma
Zur vertiefenden Lektüre:
Esther Sattig: Das Zigeunerlager Ummenwinkel. Die Verfolgung der oberschwäbischen Sinti, Berlin 2016.