Geteilte Ansichten

Seit Jahrzehnten kreist die Ost-Debatte um die immer gleichen politischen Schlagworte – kein Wunder, dass dabei viele schiefe Bilder in den Köpfen entstanden sind. Dieser Podcast der "Freien Presse" möchte dazu beitragen, diese in ihrer Komplexität geradezurücken. In der ersten Staffel kommen daher über sieben Folgen zwei Forscher zu Wort, die die DDR und ihre Wirkmechanismen viele Jahre lang aus Blickwinkeln durchleuchtet haben, die in aktuellen Debatten meist untergehen: Prof. Dr. Gerd Dietrich, Jahrgang 1945, ist Historiker, lehrte an der Berliner Humboldt-Universität Zeitgeschichte und ist Autor des dreibändigen Standardwerks „Kulturgeschichte der DDR“. Dr. Maik Weichert, Jahrgang 1977, hat sich als Jurist in Jena und Erfurt mit den komplexen inneren Zusammenhängen des SED-Staates befasst – obwohl vor allem als Gitarrist der Band Heaven Shall Burn bekannt ist, promovierte er umfangreich über „Kunst und Verfassung in der DDR“. In der zweiten Staffel sprechen "Freie Presse"-Chefredakteur Torsten Kleditzsch und Kulturchef Tim Hofmann mit Autoren, Zeitzeugen und streitbaren Geistern über neue Facetten der noch längst nicht abgeschlossenen Debatte zur "DDR in Deutschland".

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Gorbatschows trügerischer Stern


mit Dr. Maik Weichert und Prof. Dr. Gerd Dietrich

Das heutige Russlandbild mag verzerrt und teilweise grotesk sein, wurzelt aber nicht zuletzt in der DDR, wo ein aus sozialistischem Polit-Beton gegossener Erich Honecker einen seltsam ambivalenten Staat führte, dessen Widersprüche weit über seine Grenzen hinausreichten. Auch, was das Bild des feindlichen Westens und der sozialistischen Bruderländer anging. Der Blick vieler ehemaliger DDr-Bürger nach Osten ist daher einerseits erwartungsgetrieben, andererseits eine Übersprungshandlung auf den gern missachteten "Amerika-Ruck" der Wendezeit.


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 March 8, 2023  45m