Israels kurze 5000 Jahre

Sandra Kreisler erzählt die Geschichte der Juden im Nahen Osten so, dass man sich die Protagonisten, die Geschehnisse, die Kriege, Siege, Verluste und Veränderungen bildhaft vorstellen kann. Sie blickt mit heutigen Augen auf damalige Entscheidungen, und die Historie beginnt, lebendig zu werden. Sie erzählt spannend und modern, respektlos und mit Witz, und sie zeichnet die Personen, die Israels Geschichte formten, von den Königen David und Salomon über Caesar, Herodes, Jesus und seinen Sprachverstärker Konstantin und so fort zum Anfassen nach – sie sind das Fleisch dieser Erzählung. Vom Volksstamm der Chabīro (der frühen Hebräer) nimmt sie uns mit zu den griechischen Eroberungen, den ägyptischen Zugriffen inklusive Liebesgeschichten mit Kleopatra und dem Römischen Druck auf das Land. Aufstände von jüdischen Dissidenten werden ebenso bildhaft und nachvollziehbar erzählt wie die Kriege jener, die als Guerilleros ein Jüdisches Reich wiedererrichten. Die Podcastreihe trägt uns dann weiter, hautnah und auf sehr persönliche Weise, durch die Islamisierung und Arabisierung der gesamten Östlichen Welt, über die Kreuzzüge bis hin zur britischen Eroberung, durch den 2...

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Felsendom und Al-Aqsa-Moschee (27)


Mit welcher genialen Idee ein Umayyaden-Kalif im 7. Jahrhundert das jüdische Ursprungsgebiet und vor allem die heiligste Stadt des Judentums für immer veränderte.

Ab dem Jahr 634 strömten islamische Armeen aus der arabischen Halbinsel in die Levante. Ins palästinische Gebiet kamen sie, vor allem über Eilat, also den südlichsten Zipfel des heutigen Israel, und nur wenige Jahre später hatten sie auch die gesamte Region, die heute Israel, Gaza und die umstrittenen Gebiete heißt, komplett unterjocht. Aber die Region war ja schon lange nicht mehr jüdisch beherrscht gewesen. Christen hatten es übernommen und die Juden hatten genug damit zu tun, ihr Überleben in ihrer angestammten Heimat zu organisieren. Und die Muslime? Die wussten offenbar gar nicht so viel über die Region, die sie gerade eroberten. Nicht mal der Name Jerusalems war bei allen gebräuchlich.

Es war immerhin rund 500 Jahren her, dass der römische Kaiser Hadrian ihn entfernt, und die Stadt in Aelia Capitalina umbenannt hatte, was die Christen dann allerdings bald danach wieder rückgeändert hatten. Nur eben sich diese Rückänderung hat sich bis zur Arabischen Halbinsel offenbar nicht mehr flächendeckend herumgesprochen. Der britsiche britische Historiker Guy le Strange, schreibt, dass der Name Aelia Capitalina für die Goldene Stadt den Arabern sogar noch unter dem Abbasidischen Reich im 13. Jahrhundert geläufig war, nur hatten sie keine Ahnung, warum sie die Stadt so nannten. Aus Aelia war Iliya geworden, und der Frühmittelalterliche arabische Wissenschaftler Yaqut al Hamawi schrieb, das sei eben der Name der Frau gewesen, die die Stadt erbaut hatte. Ich finde, diese Geschichte zeigt auch, wie wichtig, beziehungsweise unwichtig die goldene Stadt für die neuen Besatzer war. Aber das sollte sich bekanntlich noch ändern. Und das geschah so.

Eine Produktion von Mena-Watch. Der unabhängige Nahost-Thinktank veröffentlicht täglich Nachrichten sowie Analysen und Kommentare renommierter Experten und Autoren zu aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und Nordafrika. Ein Team von Politikwissenschaftlern, Historikern und Autoren garantiert die inhaltliche Substanz und Faktentreue jeder einzelnen Veröffentlichung. Mehr dazu auf mena-watch.com.


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 December 15, 2022  23m