Israels kurze 5000 Jahre

Sandra Kreisler erzählt die Geschichte der Juden im Nahen Osten so, dass man sich die Protagonisten, die Geschehnisse, die Kriege, Siege, Verluste und Veränderungen bildhaft vorstellen kann. Sie blickt mit heutigen Augen auf damalige Entscheidungen, und die Historie beginnt, lebendig zu werden. Sie erzählt spannend und modern, respektlos und mit Witz, und sie zeichnet die Personen, die Israels Geschichte formten, von den Königen David und Salomon über Caesar, Herodes, Jesus und seinen Sprachverstärker Konstantin und so fort zum Anfassen nach – sie sind das Fleisch dieser Erzählung. Vom Volksstamm der Chabīro (der frühen Hebräer) nimmt sie uns mit zu den griechischen Eroberungen, den ägyptischen Zugriffen inklusive Liebesgeschichten mit Kleopatra und dem Römischen Druck auf das Land. Aufstände von jüdischen Dissidenten werden ebenso bildhaft und nachvollziehbar erzählt wie die Kriege jener, die als Guerilleros ein Jüdisches Reich wiedererrichten. Die Podcastreihe trägt uns dann weiter, hautnah und auf sehr persönliche Weise, durch die Islamisierung und Arabisierung der gesamten Östlichen Welt, über die Kreuzzüge bis hin zur britischen Eroberung, durch den 2...

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Auftritt Mohammed (24)


Eine neue Weltreligion entsteht (6. bis 7. Jhdt.)

Zur Zeit Mohammeds lag Mekka inmitten einer menschenleeren Wüste, und die zivilisatorischen Zentren der Levante und des Vorderen Orients waren weit weg. Die arabische Welt bestand aus Kämpfern, Nomaden und Händlern, und die Schrift zu beherrschen galt als jüdische Kunst, die nur wenige als wichtig erachteten. Wer keine Familie, keinen Clan hatte, war dem Untergang geweiht. Der Islam änderte das. Der Glaube gestand auch der gruppenlosen Einzelperson Kraft zu, wenn sie nur glaubte.

Vieles liegt im Dunkeln: Alle Belege für Mohammeds Existenz und für die Religion des Islam stammen aus der Zeit, als es bereits ein Kalifat gab (Kalif heißt Nachfolger), also lange nach dem Tod des Religionsgründers.

Was die historischen Fakten betrifft, gelangt man an denselben Punkt wie beim Auszug aus Ägypten, bei Salomons Tempel oder bei Jesus‘ Martyrium und Wiederauferstehung: Es ist egal, ob diese Mythen ganz, teilweise oder überhaupt nicht stimmen – was zählt ist, dass man sie geglaubt hat und noch immer glaubt. Die drei großen monotheistischen Weltreligionen sind jedenfalls alle in mehr oder weniger derselben Region entstanden und mussten sich allein schon dadurch gegenseitig beeinflussen. Und selbstverständlich mussten sich die jüngeren von den älteren abgrenzen.

Folgt man der Überlieferung, wurde Mohammed 570 oder 573 in Mekka geboren und lebte dort als Händler, bis er im Alter von 40 Jahren in der Wüste göttliche Visionen hatte, die er unter seinen Getreuen verbreitete. 622 flohen er mit ihnen in das rund 450 Kilometer entfernte Yathrib – die so genannte »Hedschra« markiert den Beginn der Islamischen Zeitrechnung. Besser bekannt ist die Stadt Yathrib unter ihrem hebräischen Namen Medina. Mohammed starb unerwartet früh am 8. Juni 632. Die von ihm gegründete Religion sollte sich in den Jahren darauf schnell verbreiten.

Eine Produktion von Mena-Watch. Der unabhängige Nahost-Thinktank veröffentlicht täglich Nachrichten sowie Analysen und Kommentare renommierter Experten und Autoren zu aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten und Nordafrika. Ein Team von Politikwissenschaftlern, Historikern und Autoren garantiert die inhaltliche Substanz und Faktentreue jeder einzelnen Veröffentlichung. Mehr dazu auf mena-watch.com.


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 November 24, 2022  26m