SWR1 Meilensteine - Alben, die Geschichte machten

Jede Woche stellt die SWR1 Musikredaktion ein Meisterwerk der Rock- und Popmusik vor. Queen, Ed Sheeran, Adele, die Rolling Stones, die Beatles, Tina Turner, Bob Dylan uvm. – sie alle haben mit ihren Pop- und Rock-Alben Musikgeschichte geschrieben und längst den Status „Legenden“ erreicht. Wir holen sie wieder hervor, die größten Alben aller Zeiten. Die Platten, mit denen sich Künstler wie Creedance Clearwater Revival, die Eagles oder Fleetwood Mac unsterblich gemacht haben. Jeden Montag gibt es eine neue Folge. Dabei schaut das Team der SWR1 Musikredaktion hinter die Kulissen. Was war los in der Zeit, als dieser Meilenstein der Musikgeschichte veröffentlicht wurde – bei den Musikern und in der Welt. Was macht gerade dieses Album so besonders? Was sind die Hintergründe und wie sind sie produziert worden, die Platten, die uns immer wieder über den Weg laufen? Welche jungen Künstler haben sie beeinflusst und von wem wurden sie selbst beeinflusst? Bei uns gibt’s die Geschichten hinter den Alben, die Geschichte machten. Haben Sie Anregungen für die nächste Folge, Fragen oder Kritik? Sie erreichen die Redaktion per E-Mail unter meilensteine@swr.de.

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ABBA – "Waterloo"


1974 war ein sensationelles Jahr für Pop- und Rockfans: Joni Mitchell hat ihr legendäres "Court And Spark" Album rausgebracht, Supertramp schenkten uns ihr "Crime of the Century", Steely Dan waren kulinarisch verdreht unterwegs mit "Pretzel Logic" und im März veröffentlichten ABBA das Album, das ihnen den internationalen Durchbruch verschaffen sollte: "Waterloo". Für die vier Schweden und Schwedinnen sollte das Album der Beginn ihrer internationalen Karriere werden, nicht nur wegen des Hits "Waterloo", mit dem sie 1974 den Eurovision Song Contest gewannen. Das Album "Waterloo" ist ein Abbild der 70er-Jahre Etwas Reggae, Glamrock und noch ganz viel mehr – für SWR1-Musikredakteur Niels Berkefeld ist "Waterloo" ein Abbild der kompletten musikalischen Bandbreite der 1970er-Jahre und es ist natürlich auch ein historischer Moment in der Geschichte des Eurovision Song Contest. Da sehen wir einen ungeschliffenen Rohdiamant, den Beginn einer Weltkarriere und das Suchen und Finden des zukünftigen Sounds dieser Gruppe.

Quelle: Niels Berkefeld, SWR1 Musikredakteur über "Waterloo"

Benny und Björn von ABBA haben auf diesem Album musikalisch ganz viel ausprobiert, um den perfekten Sound für die Gruppe zu finden. Das merkt man eben auch an dem genre-technischen Gemischtwarenladen auf dem Album. Die Anfangszeit von ABBA und der "Eurovision Song Contest" Bevor Benny, Björn, Agnetha und Anni-Frid sich 1972 als ABBA zusammenschlossen, hatten alle vier eigene Musikkarrieren. Benny und Björn taten sich als erste zusammen und hatten in Japan schon einen Hit mit "She's My Kind of Girl". Der Song war allerdings als Titelsong eines schwedischen Erotikfilms bekannt und die Band damit leicht in die Schmuddelecke gedrängt worden. Als die finale Bandbesetzung abgeschlossen war, versuchte die Band das unliebsame Image durch die Teilnahme am ESC loszuwerden. Das klappte allerdings nicht auf Anhieb. Mit ihrem Song "Ring Ring" sind ABBA dann 1973 im schwedischen Vorentscheid nur auf Platz drei gelandet. Ein Jahr später, 1974 klappte es dann im zweiten Anlauf. ABBA gewannen nicht nur den schwedischen Vorentscheid, sondern auch den ESC in Brighton mit "Waterloo". Neben den tollen Kompositionen von Benny Andersson und Björn Ulvaeus, die in einigen Songs an den frühen deutschen Schlager erinnern, ist das Besondere an der Musik von ABBA auch das Zusammenspiel der beiden Stimmen von Agnetha und Anni-Frid. Das ABBA-Image als Teil des Erfolgs ABBA sind auch heute noch eine riesige Marketingmaschine, die auch durch das sehr saubere Image der vier Künstler sehr gut funktioniert hat – wobei vor allem Anni-Frid und Agnetha natürlich trotzdem als sexy inszeniert worden sind. Harmonie war das große Aushängeschild der Band. Es gab keine Skandale rund um Alkohol, Sex oder Drogen. Und während andere Musiker sich – damals wie heute – noch als Singles präsentierten, um bei den Fans die Träume einer Liebesbeziehung zum angehimmelten Star zumindest theoretisch am Leben erhalten wurden, wurde bei ABBA die heile Beziehungswelt propagiert. Probleme gab es in der ABBA-Welt nicht. Jubiläum: 50 Jahre "Waterloo" – Das Vermächtnis von ABBA Neben der Musik und den Erfolgen, die ABBA der Welt hinterlassen haben, gibt es noch ein Erbe, dass SWR1-Musikredakteur Dave Jörg im Podcast zu "Waterloo" hervorheben möchte: Egal, wo die ABBA Songs laufen: [...] Das zaubert den Leuten ein Lächeln und Freude ins Gesicht und ins Herz. Und das hat 50 Jahre nach "Waterloo" niemals aufgehört.

Quelle: Dave Jörg, über das Erbe von "Waterloo"

Shownotes
  • Liste der ersten 250 Folgen
  • Artikel und Bildergalerie zum ESC 1974 in Brighton
  • Bandbio von ABBA
  • ABBA beim “Eurovision Song Contest”
  • Ausschnitt aus dem Musikladen Interview 1976
  • ABBA-Auftritt beim Musikladen Extra 1976
  • SWR1 “80er Podcast” zu ABBA
  • Die Metronome Studios in Stockholm – heute und historisch
  • SWR1 Meilensteine Folge zu "Pretzel Logic"
  • SWR1 Meilensteine Folge zu "Court and Spark"
  • SWR1 Meilensteine Folge zu "The Wall"
  • Podcast-Tipp: "Lisas Paarschitt" in der ARD-Audiothek
Über diese Songs vom Album “Waterloo” wird im Podcast gesprochen
  • (08:52) – "Waterloo"
  • (23:40) – "Hasta Manana"
  • (46:41) – "Honey, Honey"
  • (51:56) – "Watch Out"
  • (53:58) – "Sitting in the Palmtree"
  • (54:34) – "King Kong Song"
  • (55:52) – "Gonna Sing You My Lovesong"
  • (59:08) – "Dance (While The Music Still Goes On)"
Über diese Songs wird außerdem im Podcast gesprochen
  • (09:50) – "People Need Love" von ABBA
  • (10:49) – "She’s My Kind of Girl" von ABBA
  • (13:04) – "Ring Ring" von ABBA
  • (28:51) – "Maid of Orleans" von OMD
  • (30:55) – "We’ll Meet Again" von Vera Lynn
  • (34:55) – "Hasta Manana" von Lena Andersson


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 February 26, 2024  1h6m