Das große Ganze von MDR AKTUELL

Schnelle Schlagzeilen bestimmen unseren Alltag. Eine der wichtigsten Maximen im Journalismus und in der Politik ist Tempo. Innerhalb kürzester Zeit müssen Statements eingefangen, Studien ausgewertet und Konflikte durchschaut sein. Oft bleibt das alles oberflächlich. Dabei sind die Entwicklungen hinter dem Tagesgeschäft wichtig, um die Zusammenhänge zu verstehen. Warum ist der Reichtum so ungleich verteilt? Was machen Homeoffice und Homeschooling mit Frauen und Familien? Was sagt die Selfie-Kultur über unsere Gesellschaft aus? Solche Fragen verlangen nach Antworten, die sich nicht in kurze Formate pressen lassen. Redakteurin Lydia Jakobi spricht mit Soziologinnen, Historikern und Philosophinnen über diese großen Fragen unserer Zeit.

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Warum Identitätspolitik die Welt nicht gerechter macht


Über viele Jahrhunderte wurden Menschen aufgrund ihrer Identität unterdrückt. Sklaverei, Rassentrennung, Kriminalisierung von Homosexualität, die Benachteiligung von Frauen -  das sind nur einige Beispiele. Oft war es in der Geschichte so, dass sich diese Gruppen irgendwann ihrer Diskriminierung und des Unrechts bewusst wurden, sich solidarisierten und gemeinsam gegen die Missstände den Kampf aufnahmen – immer wieder mit Erfolg. So wurde die Identitätspolitik geboren, die heute jedoch ein Schlagwort geworden ist, das politisch aufgeladen ist und polarisiert. In dieser Folge spricht Lydia Jakobi mit dem Politikwissenschaftler und Publizisten Yascha Mounk darüber. Er setzt sich sehr kritisch mit der aktuellen Identitätspolitik auseinander.

Mounk findet, die einst gesunde Wertschätzung der eigenen Identität habe sich teilweise in eine kontraproduktive Obsession verwandelt, die echte Gleichheit verhindere und stattdessen die Polarisierung befeuere. Er sagt, dass die aktuelle Identitätspolitik zu stark die Interessen einzelner Gruppen in den Blick nehme und dabei teilweise Grundprinzipien der liberalen Demokratie über Bord werfe. Diese Ideologie würde seiner Meinung nach eine Gesellschaft kreieren, in der verschiedene Identitätsgruppen miteinander um Anerkennung und Ressourcen rangeln – statt gemeinsam eine bessere Gesellschaft zu bauen. Zielführender sei eine universalistische Identitätspolitik. Sie sei produktiv und habe zu großen gesellschaftlichen Fortschritten geführt. Was er genau damit meint, erklärt Mounk im Podcast.

Und hier unser Podcast-Tipp: CUT - Das Silvester, das uns verfolgt https://1.ard.de/CUT?p=dgg


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 March 27, 2024  41m