Die Herausforderungen für die Organisation Feuerwehr sind vielfältig und komplex: Von der Gewinnung neuer Mitglieder, über die Förderung bislang unterrepräsentierter Zielgruppen bis hin zur Stärkung der demokratischen Kultur innerhalb der Strukturen. Zum Beispiel aufgrund des Generationenwandels. Mit diesen dynamischen Entwicklungen muss das Verständnis von Führung Schritt halten. Die traditionelle Vorstellung von Hierarchie – geprägt von klaren Befehlsstrukturen – stößt dabei abseits des Einsatzgeschehens an Grenzen. Denn: Nicht nur der Zeitgeist erfordert eine effizientere Verteilung von Verantwortlichkeiten, sondern auch die Aufgabenfülle im größtenteils ehrenamtlich ausgeübten Engagement.
Die Förderung von Mitbestimmung ist daher ein Schlüsselelement, um den Wandel erfolgreich zu gestalten. Wenn Mitglieder die Möglichkeit haben, aktiv an der Entwicklung von Feuerwehr teilzunehmen, entsteht nicht nur ein Gefühl der Zugehörigkeit, sondern auch eine stärkere Identifikation mit der Sache. Die Vielfalt an Fähigkeiten und Erfahrungen in Einsatzabteilungen sollte als wertvolles Potenzial betrachtet werden, das durch eine flexiblere und demokratischere Führungsstruktur besser genutzt werden kann. Wer das Gefühl hat, die eigene Stimme zählt, wird sich nicht nur als Teil eines Teams sehen, sondern als Mitgestalter der Organisation Feuerwehr. Diese Episode von „Zukunft 112“ zeigt, wie die Zukunft aussehen kann.
TransparenzIn dieser Folge kommen folgende Gesprächspartner:innen zu Wort:
Sandra Mark, geschäftsführende Gesellschafterin, Beraterin und Trainerin UDT Fire & Rescue
Marius Rabe, Projektreferent beim Landesfeuerwehrverband Bayern e.V.
Jonas Rößler, stellvertretender Jugendfeuerwehrwart in der Jugendfeuerwehr Voerde
In der Episode wird auf eine Veröffentlichung des Europarats mit dem Titel „Kompetenzen für eine demokratische Kultur“ verwiesen.
Außerdem werden Praxisbeispiele aus dem Handbuch „Demokratie in der Feuerwehr“ zusammengetragen, um aufzuzeigen, wie Beteiligungsprozesse in der Feuerwehr angestoßen werden können. Gleiches gilt für die Schrift „Demokratie steckt an“, in der gelingende Partizipationsprozesse in der Jugendfeuerwehr im Fokus stehen.
Im Zusammenhang mit Jugendforen geht es um eine kritische Einordnung seitens der Deutschen Jugendfeuerwehr, die in der Handreichung „Mitbestimmung“ nachvollzogen werden können.
Methoden, Strategien und Konzeptideen aus der Projektpraxis des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe (ZdT)“ werden im Ideenfinder von ZdT zusammengetragen.
Dieser Podcast wird gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe (ZdT)“. Die im Bundesprogramm geförderten Projekte der Landesfeuerwehrverbände Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen haben die Produktion inhaltlich beraten. Seit Februar 2024 hat sich die Zahl der durch ZdT geförderten Projekte von elf auf zehn reduziert, deswegen ist in den ersten Folgen noch von elf Projekten die Rede.