ERF Plus (Podcast)

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ERF Plus - Bibel heute Von der Weisheit Gottes


Kennen Sie das? Sie sprechen von Ihrem Glauben, und die anderen spotten nur: „Ein Gott, der solches Leid zulässt? Der seinen eigenen Sohn umbringen lässt? Und dann soll er wieder lebendig geworden sein? Das ist doch Unsinn!“

So sehen es viele Menschen heute. Und das war zur Zeit von Paulus, der diesen Brief geschrieben hat, nicht anders. Offensichtlich hatten sogar Leute aus der Gemeinde in Korinth zu Paulus gesagt: „Das ist doch Unsinn!“ Und hier erklärt er, warum das kein Unsinn ist, sondern die Weisheit Gottes. Aus diesem reichhaltigen Text greife ich drei Punkte heraus: Die Weisheit Gottes ist zum Einen unermesslich. Sie ist, das ist das Zweite, für die Welt nicht erkennbar. Und, drittens, sie ist uns Christen geschenkt durch den Heiligen Geist.

Die Weisheit Gottes

Zum Ersten: Die Weisheit Gottes ist unermesslich. Im Epheserbrief schreibt (Vers 3,18) Paulus von der Breite, Länge, Höhe und Tiefe der Liebe Gottes. Und das gilt auch für die Weisheit. Sie ist unermesslich lang. Paulus schreibt hier, dass Gott in seiner Weisheit alles schon „vor aller Zeit“ geplant hat.  Schon nach dem Sündenfall, im dritten Kapitel der Bibel, gibt es den ersten Hinweis auf den Kreuzestod Jesu. Und der kam ein paar Tausend Jahre später. Gott hatte das jedoch schon „vor aller Zeit“ geplant. Solche Zeiträume kann kein Mensch planen und diesen Plan dann durchführen – das kann nur Gott. Seine Weisheit ist unermesslich lang.

Sie ist auch unermesslich breit. Gott setzt einen Plan um, mit dem alle Menschen gerettet werden können – wenn sie nur wollen. Keiner ist ausgeschlossen von Gottes großer Liebe. Gott gibt seinen einzigen Sohn in den Tod – und das aus Liebe zu den vielen Milliarden Menschen auf der Erde. Ein Elternteil lässt eher das eigene Leben für das Kind. Aber das Kind opfern für Andere – das ist menschlich unvorstellbar. Doch Gott tut das, weil er uns so sehr liebt. Damit wir gerettet werden können. Gottes Weisheit ist unermesslich breit.

Sie ist auch unermesslich tief. Paulus schreibt hier, dass nur der Heilige Geist die „Tiefen der Gottheit“ kennt. Welche Tiefe, welches Leid nahm Jesus auf sich. Und er war doch völlig unschuldig. Er war der Einzige, der keine Strafe verdient hatte. Aber er trug sie für uns. Gottes Weisheit ist unermesslich tief.

Im Römerbrief bricht Paulus wieder in Lobpreis aus, wenn er an die Weisheit Gottes denkt: „O welch eine Tiefe des Reichtums, beides der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! (Vers 11,33).“ Gottes Weisheit geht über unseren Verstand – sie ist unermesslich tief und hoch zu gleich. Paulus sagt, sie ist „im Geheimnis verborgen (Vers 7).“ Das heißt: Gottes Weisheit ist nicht mit bloßem Auge erkennbar. Zwar kann ich erkennen, dass es einen wunderbaren Schöpfer gibt. Jedenfalls wenn ich mit offenen Augen durch die Welt gehe. Aber Gottes Plan zur Rettung der Menschen ist ein Geheimnis, das nicht einfach zu erkennen ist, Es nützt auch nichts, wenn ich mich noch so anstrenge. Gott muss es mir zeigen.

Paulus verdeutlicht das mit zwei Zitaten aus dem Propheten Jesaja: „Niemand hat so etwas je gesehen“ – nämlich einen König, der in Schande (am Kreuz) hingerichtet wird. „Niemand hat so etwas je gehört“ – nämlich, dass ein König die Strafe der Verbrecher auf sich nimmt. Und „niemand kann sich so etwas vorstellen“ – dass Gott zur Rettung der Welt seinen einzigen Sohn gibt. Aber genau so hat es Gott für die getan, „die ihn lieben“. Da geht es nicht nur darum zu glauben, dass es einen Gott gibt. Das tun auch die Teufel, heißt es an anderer Stelle (Jak. 2,19). Aber wer Gott liebt, hat das Opfer von Jesus im Glauben angenommen.

Das war das erste Zitat aus Jesaja (Vers 9): „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“

Für die Welt nicht erkennbar

Und das zweite ist ein Lobpreis am Ende unseres Abschnitts: „Wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn unterweisen (Vers 16)?“ Gottes Weisheit ist unermesslich. Und deshalb lässt sie sich nicht mit dem menschlichen Auge erkennen. Paulus schreibt: „Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes (Vers 14).“ Der natürliche Mensch, das ist wörtlich der „irdisch gesinnte Mensch“. Heute würden wir vielleicht sagen, der Materialist. Ein Mensch, für den es nur das gibt, was man hier auf der Erde sehen, hören, fühlen und messen kann. Gottes Weisheit ist für die Welt in diesem Sinn aber nicht erkennbar.

Paulus geht da sogar noch einen Schritt weiter. Er spricht nicht nur vom Durchschnittsmenschen. Er sagt: Sogar die Klugen und Reichen können Gottes Weisheit nicht erkennen. Die „Herrscher dieser Welt“ nennt er sie. Sogar ihre Weisheit ist eine andere als die Weisheit Gottes. Sie sind sehr reich mit ihren Villen, Yachten und Konzernen. Oder sie sind sehr klug, schreiben Bücher und haben Millionen Abonnenten auf YouTube. Aber selbst sie können die Weisheit Gottes nicht erkennen.

Und für seine Zeit sagt Paulus: Keiner der Mächtigen hat Gottes Weisheit erkannt, sonst „hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt“ (Vers 8). Jesus war innerhalb weniger Stunden vor alle verfügbaren Machthaber geführt worden: vor die Hohenpriester, den Hohen Rat, König Herodes und den römischen Statthalter Pontius Pilatus. Keiner von ihnen hat Gottes Weisheit erkannt, sonst hätten sie nicht das Todesurteil gefällt und vollstreckt. Dabei geht es noch nicht einmal um den Justizirrtum, dass ein Unschuldiger verurteilt und ein Verbrecher freigelassen wurde. Die mächtigen Männer haben nicht verstanden, was Gottes Plan war. Sie haben Gottes Weisheit nicht erkannt.

Normalerweise ist der Mensch also blind und taub für die Weisheit Gottes. Aber wie können wir dann die Weisheit Gottes erkennen?

Wirkung des Heiligen Geistes

Und das ist das dritte: Nur wenn Gott sich zeigt, sich offenbart, können die Menschen etwas von ihm erkennen. Und durch den Heiligen Geist. Wer Jesus im Glauben angenommen hat, der hat den Heiligen Geist. Der Heilige Geist wohnt sozusagen in jedem Christen. Paulus schreibt: „Wir aber haben Christi Sinn.“ Das heißt: Wir haben den Geist von Jesus Christus. Und wir haben ihn, damit „wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist (Vers 12).“ Gott schenkt uns nicht nur Leben, Nahrung, Kleidung und Obdach – das gibt er allen Menschen. Aber als Christen haben wir durch den Heiligen Geist Jesus Christus als Herrn. Wir haben Gott zum Vater. Wir haben ein- für allemal Vergebung unserer Schuld. Und wir haben ewiges Leben. Das alles wissen wir durch den Heiligen Geist. Denn er hilft uns, Gottes Wort, die Bibel, richtig zu verstehen. Und das auch dann, wenn es im ersten Moment völlig unsinnig klingt.

Die Christen in Korinth fanden manche Aussagen von Paulus wohl auch unsinnig. Da entgegnet Paulus: Das ist ja klar. Ich rede nicht mit menschlicher Weisheit. Das passt auch gar nicht. Schließlich geht es hier um geistliche Dinge, die muss ich mit der Weisheit Gottes erklären. Hier bin ich an einem spannenden Punkt. Die Korinther waren doch Christen. Waren sie denn keine geistlichen Menschen?

Im ersten Vers des nächsten Abschnitts wird klar: Sie waren im Glauben nicht gewachsen, sondern Kleinkinder geblieben. Paulus hatte bereits erklärt, dass es für ihn nichts Wichtigeres gibt als das Kreuz. Er wollte in Korinth nur Eines predigen: Jesus Christus, den Gekreuzigten.   Paulus schreibt. „… das ist dennoch Weisheit bei den Vollkommen (Vers 6).“ Vollkommen? Das klingt nach Perfektionismus, und der ist wenig erstrebenswert. Oder sollen wir selbst perfekt werden? Das kann es nicht sein. Denn Paulus sagt von sich: Ich bin auch noch nicht vollkommen (nach Phil. 3,12).

Was Paulus meint, ist eine gute Nachricht: Ich kann im Glauben wachsen und reifen. Ich muss nicht am Anfang stehenbleiben. Ich wachse, zum Beispiel in der Erkenntnis und in der Liebe zu Gott. Das alles geschieht, wenn ich offen bleibe für Gottes Liebe. Und wenn ich meine Beziehung zu ihm pflege.  Wachstum ist ein Geschenk Gottes, wenn ich mich für ihn öffne und einfach dranbleibe. Dann gehöre ich zu den „Vollkommenen“. In anderen Übersetzungen heißt es schlicht: geistliche Menschen. Und dann kann ich – egal, was die Anderen sagen – mit Paulus einstimmen in den Lobpreis der Weisheit Gottes. Diese ist zwar für die Welt nicht zu erkennen, aber sie ist mir durch den Heiligen Geist geschenkt, und sie ist unermesslich lang, breit, tief und hoch.

Autor: Anne-Kathrin Hagemann

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