Comic Review

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CRFF232 – Vision: Eine (fast) normale Familie



Vision, der Held aus den Avengers, eine Figur die bereits 1940 das Licht der Welt erblickt hat, kommt mit diesen Buch eine eigene Soloserie, frisch und unbefangen daher und vereint, dank des Autors Tom King, eine leichte & amüsante Seite, sowie ein metaphysisches Element, dem man nachgehen kann, sogar sollte. Vision ist eine Art modernes Frankenstein Monster, ein Homunculus, ein mechanisches Wesen mit einer Seele. Natürlich ist Vision modern, fast menschlich, zumindest was das äußere Erscheinungsbild angeht und doch mit der schrulligen Logik einer Maschine. Er baut sich eine Familie, sie sich einfügen soll, menschliche Züge und Eigenarten erlangen soll. Doch wie jede Familie hat auch diese ein dunkles Geheimnis, das sich von der Entstehung bis in die Gegenwart fortsetzt. Am Ende ist es der verzweifelte Versuch sich die Menschlichkeit zu bewahren und die Suche nach dem Sinn des Lebens, leicht verpackt und trotzdem die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht aus den Augen verlierend. Hinzukommt eine Drama und Krimi Komponente, der Konflikt um Grim Reaper eskaliert, es sind dies verschiedenen Ebenen dieser Geschichte, keine davon halbherzig, sondern harmonievoll verwoben, die die Stärke dieses Buches ausmacht und natürlich die Prise Humor und Mystery Aspekt. Eine Besonderheit ist der Auktoriale, allwissende Erzähler, der das Geschehen aus der ex post, nachträglichen, Sichtweise erzählt. Das verleiht dem Buch, erstaunlicherweise, eine zusätzliche Spannung.
All das wird durch das beindruckende Artwork von Gabriel Hernandez Walta noch unterstrichen. Seine Leichtigkeit des Strichs, nicht immer hält er die Grenzen ein, befreit dadurch jedoch die Panel und gibt dem ganzen einen unverwechselbaren Touch. Er ist ein Meister der Komposition, viele ungeschriebene Momente im Buch selbst, emotionale Regungen der Charakter laufen in den Bilder aber. Der Gemütszustand von Virginia, ihre Isolation, werden eindrucksvoll durch Bilder in Szene gesetzt ohne sie explizit in den Dialogen zu erwähnen.
All das macht dieses Buch zu mehr als einem gewöhnlichen Superhelden Buch, emotional bewegend und alles andere als Oberflächlich. Mit einem Blich für Details und dem solidem Plot gehört diese Buch sicher zu einem „must read“ 2016.
Die Farben stammen von Jordie Bellaire und bilden den krönenden Abschluss zum Artwork. Auch hier hat man das Gefühl, das ein Teil analog koloriert wurde, gerade im Hinblick auf die schwarzen, dunklen Flächen, was dem ganzen eine Tiefe und Lebendigkeit verleiht, die es aus dem sterilen Einheitsbreit hervorhebt. Die Farben sind nicht dominant und trotzdem allezeit präsent und markant, wie immer der solide Soundtrack zum Buch.
Diese Buch ist voller Superlativen hinsichtlich des Skripts und des Artworks, eine ganz klaren Kaufempfehlung.
Wem diese Buch gefällt, der sollte vielleicht einen Blink in Serienadaption von Westworld wagen, denn die Themenkreise sind verwand: Bis dahin sollte man sich auf den zweiten und finalen Band von Vision freuen.

Viel Spaß beim Hören der Besprechung zu “Vision: Eine (fast) normale Familie“.

Vision: Eine (fast) normale Familie
Autor: Tom King
Zeichner: Gabriel Hernandez Walta
Farben: Jordie Bellaire
Softcover: 140 Seiten, farbig
Preis: 16,99 EUR
Verlag: Panini

Link Tipps:
Blocking a Scene in a Comic Book | Vision (2015) YouTube

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 December 2, 2016  16m