Literaturschock - Nächte durchlesen mit Suse

Suse gibt dir regelmäßige Buchtipps und verrät ihre Flops quer durch die Genres. Außerdem führt sie Interviews mit AutorInnen.

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008 – Buchflop: Elizabeth Little – Mördermädchen




Hallo und herzlich Willkommen zur achten Folge meines Podcasts von Literaturschock, in der ich dir das Buch “Mördermädchen” von Elizabeth Little vorstelle.

448 Seiten
ET 2015 bei Goldmann
ISBN: 978-3442483471
Originaltitel: Dear Daughter “Mördermädchen” von Elizabeth Little

Mit 16 Jahren wird IT-Girl Janie Jenkins des Mordes an ihrer Mutter für schuldig erklärt, obwohl sie sich überhaupt nicht an die Tatnacht erinnern kann. Als sie nach zehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Dafür muss sie in die Vergangenheit ihrer Mutter und in ein Provinznest in South Dakota reisen.

Zehn Jahre Gefängnisaufenthalt verändern Menschen. Manchmal zu ihrem Vorteil, manchmal zu ihrem Nachteil. Auch an Janie geht die Gefangenschaft nicht spurlos vorbei, wenngleich sich die Spuren in diesem Fall weitgehend auf schlechten Modestil und technisches Unverständnis beschränken. Ihr flapsiger, oft zynischer Charakter scheint jedenfalls im Alter von 16 Jahren stehen geblieben zu sein.

Die Autorin Elizabeth Little bedient sich in “Mördermädchen” eines lockeren, oft umgangssprachlichen Schreibstils. Das mag zum Buch passen, geht einem mit der Zeit aber auch gehörig auf die Nerven. So saugt man es eher wie einen vor Fett triefenden Burger ein, anstatt die einzelnen Sätze auf sich wirken zu lassen.

Die Spannung schwankt sehr stark. Während Janie in der kleinen Goldgräberstadt Adeline die Spuren der Vergangenheit ihrer Mutter sucht, passiert nicht viel Aufregendes. Erst gegen Ende spitzt sich die Handlung zu. Sowohl die Geschichte als auch die Charaktere der Personen bleiben beharrlich an der Oberfläche. Es gibt jede Menge Verwicklungen und persönliche Befindlichkeiten, die ans Tageslicht befördert werden. Leider schaffte es die Autorin trotzdem nicht, mich damit zu berühren.

Der große Schwachpunkt der Geschichte: Janie Jenkins, eine hochintelligente, aber launische und arrogante Göre, die jegliche Persönlichkeitsentwicklung missen lässt. Mir war es nicht möglich, ihre Beweggründe zu erfassen, mich in sie hinein zu versetzen. Buchfiguren darf man gerne hassen oder lieben. Aber wenn sie einen auf keiner Ebene berühren, läuft etwas falsch.

Wer dieses eher halbgare Buch lesen möchte, dem empfehle ich die Hörbuchversion für 12,99 EUR, erschienen bei der Hörverlag. Gelesen wird es von Nora Tschirner, deren launische Interpretation hervorragend zu Janie Jenkins passt und die Handlung wenigstens zum Teil rettet. Das Taschenbuch erschien 2015 bei Goldmann für 9,99 EUR und das E-Book ist für 8,99 EUR erhältlich.

Shownotes
  • Rezension auf Literaturschock

Bis dann. Viel Spaß beim Nächte durchlesen!
Deine Suse von Literaturschock

Der Beitrag 008 – Buchflop: Elizabeth Little – Mördermädchen erschien zuerst auf Literaturschock - Der Podcast!.


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 January 26, 2017  3m