Literaturschock - Nächte durchlesen mit Suse

Suse gibt dir regelmäßige Buchtipps und verrät ihre Flops quer durch die Genres. Außerdem führt sie Interviews mit AutorInnen.

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012 – Buchflop: Richard Laymon – Die Insel




Hallo und herzlich Willkommen zur zwölften Folge meines Podcasts von Literaturschock, in der ich dir das Buch “Die Insel” von Richard Laymon vorstelle.

576 Seiten
ET 2006 bei Heyne
ISBN: 978-3453675117 “Die Insel” von Richard Laymon

Der 18-jährige Rupert macht mit seiner Freundin und deren gut betuchten Familie einen Kurzurlaub. Bei einem Zwischenstop auf einer einsamen Südseeinsel explodiert die Jacht und der zurückgebliebene Wesley wird Opfer des Unfalls. Doch war es wirklich ein Unfall? Die Gestrandeten werden nach und nach ermordet und es beginnt ein Kampf um das nackte Überleben.

Gestrandet mit hübschen Frauen auf einer einsamen Insel? Richard Laymon beschreibt hier den feuchten Traum eines schüchternen 18-jährigen mit wenig Selbstbewusstsein und noch weniger Erfolg bei Frauen. Kein Wunder, dass dieser Junge von erotischen Fantasien über die anwesende holde Weiblichkeit geplagt ist. Seitenweise teilt er dem Leser durch sein Tagebuch mit, welche körperlichen Vorzüge die eine, welchen knappen Bikini die andere hat. Das mag vielleicht für einen Teenager recht spannend sein, mich haben die ständigen Wiederholungen und besonders Ruperts Erektionen in den unpassendsten Momenten schnell gelangweilt.

Etwas Splatter nudelt der Autor natürlich auch noch durch – aber auch das: Verbesserungswürdig. Meistens taumeln unsere Überlebenden durch den Dschungel, langweilen sich am Strand und versuchen, das Feuer nicht ausgehen zu lassen oder sie jagen Fische. Ich hatte – aufgrund schlechter Kritiken vorab – nicht viel von dem Buch erwartet und wurde wenigstens hierbei nicht enttäuscht. Das macht das Buch natürlich nicht besser. Sprachlich passt sich Laymon seinem Protagonisten an: Erzähler Rupert fasst sich in seinem Tagebuch kurz und hat offensichtlich noch nie etwas von Nebensätzen gehört.

All’ der harschen Kritik zum Trotz kann ich auch Positives über das Buch vermelden: Der Zwiespalt Ruperts – eigentlich ein sympathischer Junge, der nur aufgrund seiner feuchten Tagträume nervte – zeigt in so manchen Szenen die Abgründe auf, die in jedem von uns stecken. Auch das Ende ist dem Autor meiner Meinung nach sehr interessant gelungen und überzeugte mich durch die darin steckende Ironie des Schicksals.

“Die Insel” erschien 2006 im Heyne Verlag in der Reihe “Hardcore” für 9,95 EUR. Das E-Book ist für 8,99 EUR erhältlich.

Shownotes
  • Rezension auf Literaturschock

Bis dann. Viel Spaß beim Nächte durchlesen!
Deine Suse von Literaturschock

Der Beitrag 012 – Buchflop: Richard Laymon – Die Insel erschien zuerst auf Literaturschock - Der Podcast!.


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 February 9, 2017  3m