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Wir alle haben unser eigenes, internes Tempo, das sich offenbart, wenn wir mit anderen Menschen interagieren. Nicht selten kollidieren diese verschiedenen Methoden miteinander - vor allem in hitzigen Diskussionen.
Bei jeder Design Thinking Jam Session gibt es einige, die vor sich herreden, um zu denken, während andere eine Art Bedenkzeit brauchen, bevor sie sprechen. So wie sich manche Menschen schneller oder langsamer bewegen, reagieren einige eben auch schneller, während andere für ihre Antwort eine gefühlte Ewigkeit brauchen.
Sind Sie Sprechdenker oder Denksprecher?Personen, die als Sprechdenker gelten, lösen ihre Probleme üblicherweise in einem Dialog. Denksprecher allerdings brauchen Zeit, um zuerst zu reflektieren und dann ihre Meinung zu äußern.
Wenn Sie zuerst denken, um danach zu sprechen, verbringen Sie in der Regel längere Zeit damit, Ihre Gedanken für sich unter Verschluss zu halten, bis Sie etwas sagen, das Hand und Fuß hat oder Sie sichere Hinweise davon haben, wie es weitergehen wird. Andererseits, wenn Sie das Sprechen brauchen, um zu denken, werden Sie vermutlich sehr schnell antworten und während der Antwort bereits weiterdenken. Manche Sätze wirken dann unzusammenhangslos oder sprunghaft. So wie unsere Gedanken eben sind.
Fragen Sie einmal Menschen in Ihrer näheren Umgebung: „Denkst Du, während du sprichst oder sprichst du erst, nachdem du den Gedanken fertig gedacht hast?“ Die Sprechdenker platzen für gewöhnlich sofort mit „Ich spreche.“ heraus.
Solche Offenbarungen sind Gold wert: Wenn Sie wissen, wie Ihr Chef tickt und er z.B. laut denkt, nur um Ideen zu haben, erschließen sich einem völlig neue Zugänge über künftige Vorschläge oder Anmerkungen. Sie wissen dann, wie ernst die Aussagen des Chefs sein könnten. Diese Art der Erkenntnis bringt weitreichende Verbesserung in zwischenmenschliche Beziehungen.
Leider sind die meisten Aufeinandertreffen wie Meetings, Mittagessen, formelle Anlässe selten für beide Gruppen konzipiert. Sprechdenker bekommen dann zu wenig Zeit zum Sprechen und Denksprecher kommen kaum zum Reflektieren.
DNA eines SprechdenkersWenn Sie ein Sprechdenker sind, loten Sie wahrscheinlich gerne die Ideen aus, indem Sie sie ansprechen und tragen Ihr Herz auf der Zunge. Für gewöhnlich verlassen sich Sprechdenker auch schnell auf ihre Gruppen und arbeiten deswegen lieber im Team. Wenn Sie alleine arbeiten müssen, können Sie auch mit sich selbst reden, wenn das beim Denken hilft (und niemand anderen stört). Sprechdenker werden schnell ungeduldig, wenn Menschen zu lange mit ihren Antworten brauchen und unterbrechen dann das Gegenüber oder füllen die Lücken, wenn jemand zu langsam spricht.
Tipps für SprechdenkernDenksprechern fällt es meistens sehr schwer etwas zu sagen, bevor Sie Zeit hatten, um es gründlich zu durchdenken. Sie brauchen für gewöhnlich noch zusätzliche Zeit, um eine Antwort auf das Gehörte zu formulieren. Wenn sie es sich aussuchen können, arbeiten sie lieber alleine oder zu zweit, weil sie die Zeit anderer nicht zu sehr in Anspruch nehmen wollen. Wahrscheinlich haben sie gelernt, dass sie bessere Entscheidungen treffen, wenn sie zunächst ein Problem in allen Facetten betrachten konnten.
Andere schätzen Denksprecher deswegen meistens als ruhiger ein, aber in Wahrheit müssen sie zuerst Ihre Gedanken sortieren. Wenn Sie selber ein Denksprecher sind, erinnern Sie die Leute, dass Sie gerne antworten, aber zuerst eine Minute Zeit brauchen, um über das Gesagte nachzudenken. Sagen Sie ihnen, dass sich die Qualität Ihrer Antworten in der Regel verbessert, wenn Sie genügend Zeit zur Reflexion hatten. Vergessen Sie aber nicht, dass, wenn Sie zu lange brauchen, um Dinge zu verarbeiten oder Ihre Antwort anderen mitzuteilen, andere schnell ungeduldig werden und Sie das Mitspracherecht verlieren könnten.
Tipps für DenksprecherEgal, ob Sie scheinbar direkt aus Ihrem Kopf heraus denken oder der Kopf zuerst die Gedanken sortiert, bevor Sie sprechen, versuchen Sie diese Tipps. Achten Sie vor allem darauf, welche Art von Denkern in Ihrer Umgebung unterwegs ist. Sie werden dadurch ein viel besseres Verständnis für sich und die anderen entwickeln können. Und anderen helfen, mehr aus ihrer bevorzugten Weise des Denkens herauszuholen.