Literaturschock - Nächte durchlesen mit Suse

Suse gibt dir regelmäßige Buchtipps und verrät ihre Flops quer durch die Genres. Außerdem führt sie Interviews mit AutorInnen.

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020 [Buchflop] Russell Blake: Jet




Hallo und herzlich Willkommen zur 20. Folge meines Podcasts von Literaturschock, in der ich dir das Buch “Jet” von Russell Blake vorstelle.

300 Seiten
ET 2014 bei Luzifer
ISBN: 978-3943408379 “Jet” von Russell Blake

Jet ist die Namensgeberin des Buches von Russell Blake. Sie war eine Spitzenagentin des Mossad. Ihre Aufgabe war es, den Tod zu bringen. Sie stellte keine Fragen, sondern erledigte ihren Job immer zur vollsten Zufriedenheit ihrer Auftraggeber. Doch irgendwann wollte sie nicht mehr. Sie stieg aus und täuschte ihren Tod vor. Danach tauchte sie unter und lebte in einem kleinen, geruhsamen Städtchen. Doch eines Tages war es mit der Ruhe vorbei und sie wird von geheimnisvollen Männern überfallen. Nur knapp entkommt sie und richtet dabei ein wahres Massaker an. Erneut muss sie untertauchen und wenn sie überleben will, muss sie herausfinden, wer ihr nach dem Leben trachtet.

Das Konzept handlungsarmer Action funktioniert für mich bei Filmen wunderbar. Ich mag Popcorn-Kino à la Transporter, Bad Boys (die Frau auf dem Cover sieht auch wie die dort mitspielende Tia Leoni aus) oder Crank. Abschalten und sich berieseln lassen. Wer braucht einen ausgereiften Plot, wenn sich Jason Statham mit Jean Reno Wortgefechte liefert und anschließend reihenweise mit Krach-Bumm die Schurken abmurkst? Jet hat etwas von Zoë Saldaña, die in dem Film “Colombiana” eine eiskalte Rächerin mimt.

Mein Problem dabei: Bücher sind keine Filme. Während ich mich abends gerne mal zwei Stunden von rasanten Bildern unterhalten lasse, langweilt mich das in gelesener Form eher. Jet und der Rest des Charaktere, egal ob gut oder böse, berührten mich nicht. Mir war egal, wer gerade von wem in die Luft gejagt oder erschossen, erstochen, erwürgt oder auf sonst eine Art zu Tode gebracht wurde.

Superwoman Jet, die natürlich mehrere Sprachen fließend spricht, kann man am besten mit zwei Worten beschreiben: Perfekte Tötungsmaschine. Ist gerade das geladene Maschinengewehr nicht griffbereit, wird der böse Bube schon mal mit einer Kreditkarte gemeuchelt. Obwohl die Zahl ihrer Verfolger schier kein Ende zu nehmen scheint, überlebt Jet jeden ihrer Angriffe und holt sich dabei kaum einen Kratzer. Die Handlung wechselt sich ab mit Actionszenen, in denen entweder nicht enden wollende Schusswechsel stattfinden oder etwas in die Luft fliegt und Rückblenden, in denen wir etwas über Jets Vergangenheit und ihr Leben als Auftragsmörderin erfahren.

Im Gegensatz zu dem bisher geschriebenen kann ich nicht behaupten, dass das Buch grundsätzlich schlecht ist. Vielleser werden weniger Freude daran haben, aber für Menschen, die Bücher nur im Urlaub am Strand beachten, ist es die perfekte Lektüre. Man verpasst nicht mal viel von der Handlung, wenn das Hirn von zu starker Hitze schon leicht zermatscht ist.

“Jet” erschien 2014 als Taschenbuch im Luzifer Verlag für 13,95 EUR. Das E-Book ist für 4,99 EUR erhältlich.

 

Shownotes
  • Rezension auf Literaturschock

Bis dann. Viel Spaß beim Nächte durchlesen!
Deine Suse von Literaturschock

Der Beitrag 020 [Buchflop] Russell Blake: Jet erschien zuerst auf Literaturschock - Der Podcast!.


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 March 9, 2017  4m